Zuletzt gesehener Film

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    • The Menu - Kino

      Also vorweg gesagt, es ist schwer etwas über diesen Film zu schreiben ohne zu viel zu verraten. Er funktioniert, ähnlich wie das von Ralph Fiennes servierte Menü, nur ein einziges Mal und wie BigJim es schon angedeutet hat ist alles eh nicht so völlig unvorhersehbar. Der Twist im Twist ist nett aber kein Wtf!!!

      Trotzdem habe ich wohl einen völlig anderen Film erwartet und dann auch bekommen als der gute BigJim. Wie man bei der Thematik, der Besetzung und dem leider zu viel verratenden Trailer Ekelhorror erwarten kann ist mir schleierhaft. Ich habe ziemlich genau das bekommen was ich auch erwartet habe, einen recht intelligent grotesken Kulinarikthriller mit teilweise genial pointierten Dialogen. Das fängt an bei der Auswahl der "Esser" - ausrangierter Schauspielstar mit seiner Assistentin, ein altes reiches Ehepaar, drei prollige Yuppies, die oberste aller Gastrokritikerinnen und ihr arschkriechender Verlagsleiter und die besoffene Mutti und setzt sich bei den "Scheißeschauflern" - dem Küchenchef, der wundervoll stoischen asiatischen Chefkellnerin und dem immer heiteren Sommelier den an diesem Abend absolut nicht erschüttern kann fort. Die Kamera bewegt sich wie ein lebender Organismus durch das Restaurant und man schnappt an jedem Tisch Gesprächsfetzen auf die so typisch für diese stereotypischen Figuren sind, genauso wie das völlig überzogen hochtrabende Gelaber des Küchenchefs über seine Kreationen. Margot (die wieder einmal absolut hinreißende Anya Taylor-Joy) bringt es schon bei der Ankunft auf den Punkt: "Wir befinden uns erst am Fuß des Bergs aus Bullshit"

      Gestern Abend wurde an mehreren Stellen im Film herzhaft gelacht im Kinosaal und ich gebe zu ich war dabei. Steinige mich Jim aber für mich war das ne 8 von 10
    • walfisch schrieb:

      The Menu - Kino

      Trotzdem habe ich wohl einen völlig anderen Film erwartet und dann auch bekommen als der gute BigJim. Wie man bei der Thematik, der Besetzung und dem leider zu viel verratenden Trailer Ekelhorror erwarten kann ist mir schleierhaft.

      Nun ja, hatte von einem Psycho-Thriller, der sich ums Essen dreht, schon erwartet, dass man etwas "Kannibalisches" aufgetischt bekommt. Das bietet sich doch bei einem "Grusel-Menü" förmlich an. Hätte auch nicht unbedingt "Ekelhorror" sein müssen, aber wenigstens andeutungsweise in die Richtung gehen müssen (der wahre Ekel entwickelt sich dann automatisch in der Fantasie des Zuschauers; es ist also nicht immer die Darstellung expliziter Gewalt erforderlich, um Horror zu erzeugen). 8)

      walfisch schrieb:

      The Menu - Kino

      Gestern Abend wurde an mehreren Stellen im Film herzhaft gelacht im Kinosaal und ich gebe zu ich war dabei. Steinige mich Jim aber für mich war das ne 8 von 10

      Dein Urteil bleibt Dir natürlich unbenommen. Es überrascht mich auch nicht, weil viele Kritiker über The Menu ähnlich positiv urteilen wie Du. Einige sprechen sogar vom "besten Psycho-Thriller" des Jahres.

      Nur: wenn Du an mehreren Stellen "herzhaft gelacht" hast (habe ähnliche Reaktionen auch bei den Kinobesuchern beobachten können), dann ist das für mich eher der Beweis dafür, dass The Menu als Psycho-Thriller nicht richtig funktioniert. Nichts gegen schwarzen Humor, aber schließlich gehe ich doch in so einen Film, um mich zu gruseln und nicht, um lachend zwischen den Sitzen zu liegen.

      Bei Smile, der ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit gestartet ist, war das so. Bin mehrmals im Kino ängstlich zusammengezuckt. Smile hat zwar gewisse Schwächen, Längen und ist auch schauspielerisch nicht so gut wie The Menu, erfüllt (für mich) dafür aber den Anspruch, "spannend" zu sein.

      Aber, wie Du sagst, hängt es wohl wirklich von der Erwartungshaltung ab. Als Horror-Komödie oder Kriminalstück im Agatha Christie-Stil wäre The Menu top. Aber nicht als Psycho-Thriller, womit der Film offiziell beworben wird (und womit ich nach meinem Verständnis von "Thriller" eigentlich gerechnet hatte).

    • Ja der Film ist schwer in ein Genre zu pressen. Horror würde ich komplett ausschließen und auch Thriller trifft es ja nur in ganz wenigen Momenten. Ich würde das Ganze als grotesk grobe Satire auf die reiche und dekadente Gesellschaft mit einer Prise Thriller und einer etwas größeren Prise Kammerspiel Psychogramm beschreiben. Ich glaube nicht das die Intention war dem Publikum das Fürchten zu lehren, sondern die Sozialkritik mit ein paar "shocking Moments" so zu verfeinern dass man einfach unterhaltsamer ist als ein Arthaus Film über den menschlichen Verfall in der Sternegastronomie. ;)

      Hat bei mir offensichtlich wesentlich besser funktioniert als bei dir. Würde den Film dennoch nicht als Publikumsspalter sehen. Dafür hatte ich gestern viel zu viele Terry Gilliam Vibes.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von walfisch ()

    • walfisch schrieb:

      Ich würde das Ganze als grotesk grobe Satire auf die reiche und dekadente Gesellschaft mit einer Prise Thriller und einer etwas größeren Prise Kammerspiel Psychogramm beschreiben.
      Genau das ist der Film auch. Aber eben nur mit einer "Prise Thriller". Ich hatte mir eine "volle Ladung Thriller" und eine "kleinere Prise Kammerspiel" erhofft. Aber okay, meine Erwartungshaltung war offenbar nicht ganz richtig.

      Hier übrigens noch eine recht ausführliche Filmanalyse. Der Kritiker bewertet The Menu positiv. Er hat, wie Du, aber auch eine andere Herangehensweise als ich. Er sieht den Film eher unter gesellschaftskritischen und künstlerischen Aspekten. Ich bin halt etwas schlichter gestrickt und betrachte das Ganze stärker unter der Grusel-Brille. 8)


    • Will man es locker und lustig --> Moviepilot, CinemaStrikesBack oder DieFilmfressen
      Will man es sachlich aber nicht zu ernst --> DVDKritik oder BeHaind (wobei DVDKritik von allen am komplettesten ist)
      Will man es kurz und knapp auf den Punk gebracht --> BrodiesFilmkritiken
      Will man es abgehoben und "Intellektuell" --> DieFilmanalyse

      Specials die ich sehr mag:

      Moviepilot --> Rankings Von Müll bis Meisterwerk
      CinemaStrikesBack --> Quiz Eine Hand voll Donuts z.T. mit Gästen
      DVDKritik --> Monatszusammenfassung mit Ranking
      BeHaind --> Spielethemen
      "Ja, das ist die Wahrheit. Dieser Mann da hat keinen Schwanz."
      Peter Venkman, Ghostbusters, 1984
    • Darkshine schrieb:

      Will man es abgehoben und "Intellektuell" --> DieFilmanalyse
      Wolfgang W. Schmitt ist eine Kategorie für sich. Der verpasst jedem Film eine intellektuelle Note.

      So sah er in Romeros Zombie (Dawn of the Dead), der zu 80 % in einem Kaufhaus spielt, im Grunde genommen nur eine modernere Form von "Kapitalismuskritik". Ob hartgesottene Horror-Fans, die sich solche Filme anschauen, um sich richtig zu gruseln, das auch immer so interpretieren, wage ich zu bezweifeln. :D

    • Luftikus schrieb:

      Pinocchio auf Netflix 7/10

      Kann man sich durchaus anschauen. Hat einen gewissen Tiefgang mit der Kriegsthematik und dem Faschismus. Das große Meisterwerk ist er aber in meinen Augen nicht.
      Aber allemal besser als der "neue" Pinocchio" mit Tom Hanks.
      Meine Geräte : Sony Playstation 1,2,3,4 / Nintendo 64, DS, Wii, 3DS, Switch / Microsoft Xbox, Xbox 360, Xbox One / Sega Dreamcast / SNES Mini
      Zocke derzeit : The Last of Us - Part II (PS4 Pro) / The Witcher 3 - Wild Hunt GotY Edition (Xbox One)
    • Darkshine schrieb:

      Auch das häufige Zitieren von Rilke, Adorno, Schopenhauer & Co. ist in der Filmkritik ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal.
      Da ich die Bücher und Werke der Leute die er da Zitiert kenne ist es für mich ein großer Bonus. Natürlich sehe ich nicht alles wie er aber es sind viele Überschneidungen vorhanden.

      Dem Wolfgang nehme ich das Ganze auch ab was er da sagt, auch die Art wie er es sagt da er die Sprache liebt. Er bringt auch sehr viel Wissen mit, wo bei anderen dieses Wissen schmerzlich vermisst wird.


      Wer seine Art mag sollte sich vielleicht Mal Die Neuen Zwanziger und/oder Wohlstand für Alle anhören. Sind Beides Podcasts mit Wolfgang und einer anderen Person.
      Im Wohlstand für Alle (Literatur) werden Bücher besprochen und sonst wird über Wirtschaftsthemen gesprochen.
      LiFe IS ShOrT, PLAY HarD!!

      Ich bin zu alt für diesen Scheiß!
    • KiRuBAdOnE schrieb:

      Dem Wolfgang nehme ich das Ganze auch ab was er da sagt, auch die Art wie er es sagt da er die Sprache liebt. Er bringt auch sehr viel Wissen mit, wo bei anderen dieses Wissen schmerzlich vermisst wird.
      Sehe seine Filmanalysen eigentlich auch ganz gerne. Und ja, es muss auch noch Leute geben, die einen geraden Satz auf die Reihe bekommen, oder Werke unserer Dichterfürsten rezipieren. W.W. Schmitt versucht halt, Unterhaltung mit einem gewissen (literarischen) Anspruch zu verbinden. Immer noch besser als diverse YouTuber-Assis, die praktisch nur in die Kamera grölen (und dafür auch noch Millionen-fach geklickt werden).

      Bei der Auswahl seiner Krawatten sollte er sich dennoch mal beraten lassen. ;)

    • Ich habe eben gerade Top Gun Maverick geguckt und fand ihn jetzt nicht so gut weder die Handlung noch die Action fand ich gut.
      Verstehe auch nicht warum das jetzt so ein kassenschlager wurde
      Der entscheidende Schritt im Leben eines Menschen ist der Sprung über den
      eigenen Schatten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von BlackLion ()