Alles ist scheiße!!!

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    • Mal was Ernsteres: Ich könnte mega über unser Schulsystem kotzen und wie Leben dort versaut werden.

      Ich wurde ursprünglich nicht von der Grundschule aufs Gymnasium geschickt, sondern nur an einer Realschule genommen. In meinen Beurteilungsbögen standen Sätze wie "er schöpfte sein Leistungsvermögen nicht aus", "seine Aufgaben erfüllte er mit schwankender Anstrengungsbereitschaft", "schriftliche Arbeitsergebnisse zeugen von mangelnder Sorgfalt". Der Gipfel war aber "stört durch Äußerungen bewusst den Unterricht". Denke das war auch der Genickbruch für meine Bewerbung am Gymnasium, denn welche Schule will schon einen Störenfried? Nun aber der Witz: In meinen vier Zeugnissen aus 5 und 6 habe ich einen Notendurchschnitt von 1,97 gehabt. Nimmt man Sport raus, waren es 1,8. Obwohl ich also ein faules Schwein war, was absichtlich nur störte, war ich ein Schüler mit wirklich guten Leistungen. Offensichtlich aber nicht das was man braucht um ein Recht auf gute Bildung zu erhalten.

      Ich kam dann doch aufs Gymnasium, da ich per Nachanmeldung kurz vor Schulbeginn einen freien Platz kriegte, den jeder gekriegt hätte der sich bewirbt, egal wie die Zeugnisse vorher waren. War aber pures Glück, dass meine Mutter davon überhaupt erfahren hat, denn bekannt war das nicht.

      Es macht mich heute so richtig wütend, weil ich jetzt erst die Tragweite dieser Unfähigkeit damals begreife. Wäre ich auf die Realschule gekommen, wäre es wahnsinnig unrealistisch geworden für mich Abitur zu machen, da der Sprung von der Realschule aufs Gymnasium unfassbar schwer wird durch das gegliederte Schulsystem. Also obwohl meine Noten es bewiesen und sich die Lehrer an sich sogar einig waren, war man bereit mich über die Klinge springen zu lassen und durch den Sieb des Bildungssystems.

      Ich hatte nun Glück, aber wie viele hatten genau das nicht? Ich kann echt nicht soviel essen wie ich kotzen möchte wenn ich drüber nachdenke mit welcher Leichtfertigkeit man da Leben massiv beeinflusst. Würde am liebsten alle meine Grundschullehrer besuchen und ihnen eine Ballern.
    • Naja, es gibt aber genug Möglichkeiten auch später die Schulformen zu wechseln. Mit deinem Schnitt in der 5 und 6 klasse konnte man auch in den 80'ern und frühen 90' ern aufs Gymnasium wechseln. Auch nach der 9 und spätestens nach dem realschulabschluss konnte man auf das Gymnasium wechseln.

      Na und mittlerweile ist es ja eh vollkommen Wurscht. Jeder kann sein Kind an jeder Schule anmelden, egal welche Noten das Kind hat. Da finde ich das alte System besser.

      ....aber worüber reden wir....mittlerweile wird ja auch immer wieder drüber nachgedacht die Schulnoten abzuschaffen um die Kids nicht zu sehr zu "stressen" :facepalm:
    • Alles ist scheiße!!!

      Nervig ist auch, dass man nach einer Ausbildung nur Real bekommt. So gesehen mache ich den jetzt zum 3 Mal. Erst normal, dann Sozialhelfer und jetzt GalaBau.

      3 mal den Realabschluss im Leben dann bekommen. Macht Sinn...
    • Dragon schrieb:

      Nervig ist auch, dass man nach einer Ausbildung nur Real bekommt. So gesehen mache ich den jetzt zum 3 Mal. Erst normal, dann Sozialhelfer und jetzt GalaBau.

      3 mal den Realabschluss im Leben dann bekommen. Macht Sinn...
      Warum schlägst du diesen Weg überhaupt ein? Das ist doch verschwendete Lebenszeit gewesen. Der Sozialhelfer ist zwar eine "Ausbildung", aber effektiv nichts wert, weil dich damit keiner einstellt.

      Und im Bereich des Garten- und Landschaftsbauers verdient man zwar akzeptabel, wenn man in der richtigen Firma landet, aber man macht sich körperlich kaputt und steht immer mit einem halben Bein in der Arbeitslosigkeit.
    • @ Azazel

      Schulnoten sind auch absolut nicht sinnvoll, weil empirisch belegt ist, dass sie in allen Fächern sehr subjektiv sind und identische Arbeiten unterschiedlich bewertet werden mit einer Streurung von sehr gut bis mangelhaft! Selbst gleiche Lehrer haben identische Arbeiten mit zeitlichem Abstand unterschiedlich bewertet. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass eine Note nichts aussagt. Wichtiger wäre es, dass der Leistungsstand des Schülers erfasst wird. Eine Note sagt nur sehr abstrakt was der Schüler kann. By the way geht es auch komplett an allen wissenschaftlichen Erkenntnissen vorbei, dass Schüler sitzen bleiben. Sitzenbleiben hat genau 0 positive Wirkung und erhöht maximal die Schulabbrecher-Quote. Hier bin auch ich dafür, dass Noten abgeschafft werden, die Schüler entsprechende Beurteilungen bekämen und man auch nicht sitzenbleiben könnte. Es macht einfach keinen nachvollziehbaren Sinn, dass es eine Wissenschaft gibt die sich mit Bildung befasst, die unzweideutige Ergebnisse liefert und das ganze System einfach komplett an diesen Ergebnissen vorbei geht.

      Dein "kannst ja später wechseln" ist auch an der Realität vorbei. Es geht zwar, aber die Nachteile die entstehen sind dramatisch, da der Leistungsniveauunterschied von Real auf Gym zu hoch ist. Bei uns hat es KEIN EINZIGER der nachträglich von der Real kam bis ins Abi geschafft, alle blieben sitzen oder gingen wieder.
    • Siehst du, alle die ich kannte haben es auf dem Gym gepackt.

      Eine "Beurteilung" halte ich für noch wenige sinnvoll als Noten da Beurteilungen noch subjektiver gefasst werden und zudem auch noch ständig anders gelesen werden können.

      Bei Noten kann man zumindest sehr einfach ne Einteilung machen.

      Zudem bin ich persönlich einfach der Meinung: es hat jahrzehntelang funktioniert. Deutschland war lange für sein gutes Schul- und Ausbildungssystem bekannt. Erst seit Pisa & Co. wird daran rumgeschraubt und man ist immer mehr der Meinung den Kids nichts mehr abverlangen zu dürfen.

      Ich bin da also strikt gegen die Entwicklung und halte sie, Studien hin oder her, für völlig falsch.
    • Wenn du empirische Resultate für weniger sinnvoll hältst als deine subjektive Meinung, dann ist eine Diskussion ja nicht wirklich fruchtbar :D "Früher hats ja auch funktioniert" ist sowas von gar kein Argument, weil es früher eben längst nicht so funktioniert hat wie du meinst. Übrigens mal zur Sinnigkeit und Funktionalität von Noten: Medizin-Studium braucht, um es wirklich zeitig und realistisch zu kriegen, einen Abi-Schnitt von 1,niedrig. In diese Note fließen TONNENWEISE Fächer ein, die NICHTS darüber aussagen ob du ein guter Mediziner wärst. Von Sport, über Französisch bis hin zu Musik. Da ist auch nichtmal ansatzweise Sinn zu erkennen, aber es ist so, weil es das eben ist. Wobei das ein anderes Problem des NCs ist, das man mit Eignungstests an Unis lösen könnte. Klar sind die nicht perfekt, aber es wäre ein massiver Schritt in die richtige Richtung.

      @ KiRu

      Das nicht. Wichtig wäre es aber in der Tat, andere Abschlüsse massiv aufzuwerten. Das Abitur wurde eh schon entwertet und genug Ausbildungsberufe fordern heute schon bevorzugt Abiturienten. Die Spanne zwischen den Schulsystem ist deutlich zu groß. Daher würde ich das komplette System aufbrechen zu einer Gesamtschule mit einer funktionierenden Binnendifferenzierung. Gemeint ist wirklich, dass Schüler innerhalb einer Klasse differenziert gefordert werden, nicht dieses Teilen in Deppen-Kurse und kluge Kurse. Ist extrem schwer sinnvoll umzusetzen, muss man zugeben.
      Dann in der 10. Klasse würde quasi die Entscheidung fallen welchen Abschluss man anstrebt. Der Vorteil wäre, dass Schüler bis dahin die Chance haben im Schulsystem aufzusteigen. Es würde unterm Strich wohl kaum mehr Abiturienten geben als heute, es würde aber verhindern, dass Schüler die locker das Leistungsniveau besitzen aufgrund von irgndwelcher Randomness durchs System fallen.

      Anstatt von Noten könnten generell Leistungsbeurteilungen treten. Quasi Arbeitszeugnisse. Die sind ja effektiv auch nichts anderes als Noten in schriftlicher Form, da die Sätze und Formulierungen ja jeweilige Bedeutungen haben. Der Vorteil wäre aber nunmal, dass man wesentlich differenzierter und angemessener Schüler bewerten könnte.

      Und nochmal kleines Extrembeispiel: Wenn ein Schüler in drei Fächern (wovon eines Sport sein kann) unfassbar mies ist und im Bereich 5 steht, kann er in allen anderen Fächern 15 Punkte auf dem Zeugnis haben, er bekommt aufgrund der zu vielen Negativ-Kurse kein Abitur. Obwohl er die negativen Resultate im Falles eines Abiturs eh nicht einbringen müsste und 1,0 hätte. Sinn? Nö.