[Multi] Mass Effect 1-3 Thread

Spoilerfunktion

Darth Vader ist Luke's Vater!!!

B.t.w.: Der Bursche war mein Lieblingscharakter

Das erste Viertel des Spiels gefällt mir noch ganz gut. Die Heilung der Genophage mit Mordins Opfer sind gut gelungene emotionale Momente. Auch Thanes Tod finde ich gut.

Aber dann fällt es ab.

Erstes großes Problem: Es ist ein großer Fanservice. Die Entwickler haben sich genötigt gefühlt, jedem Charakter einen mehr der weniger nötigen Auftritt zu verschaffen; und das möglichst glanzvoll. Wrex ist praktisch Anführer aller Kroganer, Tali istAdmiral, Grunt überlebt als einziger einen aussichtslosen Kampf gegen die Rachni, blablabla. Irgendwann nervt es nur noch, dass die Partymitglieder alle überlebensgroß sind während alle anderen Personen der Galaxis Vollidioten oder Kanonenfutter sind.

Fanservice ist gut, eine Prise hier und da... aber irgendwann weiß man schon, okay, jetzt gehts um die Quarianer, Und Tali hat da bestimmt das Sagen und ist die große Nummer und so kommt es dann auch. Die Citadel hat über 13 Millionen Einwohner, aber man läuft alle Nase lang bekannten Gesichtern über den Weg.

Es wirkt vieles arg gestellt, als hätte mans eingebaut um den Fan jedes Charakters zufrieden zu stellen.

Charaktere wie Samara, die mmer neue Regeln des Kodex je nach Situation anführt nerven nur noch. Natürlich muß an den Adhak Yakssioder wie sie heißen begegnen, und natürlich begegnen der Party nur Samaras Töchter lebendig. Alenko würde man am liebsten in die Fresse hauen, weil er so ein Honk ist. Jacks Comeback ist auch nicht gerade der Hammer, natürlich ist sie keine geistesgestörte Mörderin mehr, sondern bildet ein wichtiges Biotiker Korps aus... besser geeignete Ausbilder gibt es sicher nicht, und bei weniger als nem dutzend Verbliebenen in der Grissom Akademie von über 8000 ist sie natürlich dabei.


Daraus ergibt sich das zweite Problem: Weil ME3 so beschäftigt damit ist, alle bekannten Gesichter irgendwie unterzubringen ist scheinbar kein Platz für neues geblieben. Haben beide ME-Spiele zuvor einen immer mit neuen Details des ME-Universums vertraut gemacht, wird hier nur das bekannte wieder durchgekaut. Alles Schema F und Wiederholungen.

Es gibt mit James gerade mal einen neuen Charakter in der Party, und der ist nicht gerade interessant. Außerdem hat EDI nun einen dämlich aussehenden Körper und verliert imo eher an Charme, als dass sie gewinnt.

Ebenfalls verbunden mit dem Fanservice und dem Mangel an neuem ist mein dritter großer Kritikpunkt: Das Spiel steckt so voller Pathos, dass einem schlecht werden kann. Erst zanken die Völker natürlich und sind selten dumm, aber irgendwann wird jeder aufopferungsvoll und bemüht, Leben zu retten. Die Partymitglieder kraulen sich gegenseitig seelisch die Eier ("Du bist der beste, Kamerad!") und schwelgen in Erinnerungen an ihre gemeinsamen Heldentaten. Ja, erzählt uns noch ein paar mal in verschiedenen Situationen von den Angriffen der Geth, von den Kollektoren, der Selbstmordsituation und was weiß ich noch. Es gibt ja nichts neues zu erzählen.
Bei so viel aufopfernder Heldenhaftigkeit habe ich das Gefühl, den Allianz-Propaganda Cut der Story zu spielen.

Dadurch, dass nur alte Kamellen wieder durchgekaut werden stagnieren die Charaktere. Dialoge sind auch spärlicher gesäht als je zuvor.

Vom Illusive Man sieht man bis zum Ende fast nichts, aus dem mysteriösen Antagonisten ist ein schlichter Bösewicht geworden, ebenso aus Cerberus, die genausogut durch irgendwelche Monster hätten ausgetauscht werden können.

Die Beweggründe der Reaper werden erst vor der Endsequenz enthüllt. Überhaupt habe ich verpasst, wie die Dinger die Galaxis jetzt angreifen konnten. Ihre Ankunft hatte man doch in ME1 verhindert, in ME2 die Kollektoren aufgehalten... wieso können sie jetzt auf einmal doch alle eindringen? Aber das habe ich vielleicht verpasst, wurde sicher irgendwann erwähnt.

Das viel gescholtene Ende wiederum fand ich sogar nochmal gut, jedenfalls besser als alles was nach Tuchanka kam. Ein Deus-Ex-Ende, in mehrerer Hinsicht; erstens wegen der typischen 3 (bzw 4) Entscheidungsmöglichkeiten wie in den Deus Ex Spielen, und zweitens da mit dem Katalysator am Ende auch noch eine typische Deus Ex Machina auftaucht, völlig unangekündigt und mit den passenden Antworten um schnell alle Probleme zu lösen und offene Fraag zu beantworten. Etwas billig, das ohne Vorbereitung ans Ende zu klatschen, aber ich mochte es wie Shepard a la Snake in MGS4 nur noch im Schleichtempro sich dahinschleppt um die Sache zu Ende zu bringen.

Auch enttäuschend ist wie wenig Einfluß die alte Gesinnung bzw die Gesinnung an sich in ME3 hat. Ich war Cerberus und dem Illusive Man gegenüber in ME2 immer extrem abweisend; trotzdem habe ich oft Antworten geben müssen, die das nicht wirklich wiederspiegeln. ME3-Shepard hört sich trotz übernommenen Spielstand so an als sei er Cerberus garnicht so völlig abgeneigt gewesen.
Außerdem gibt es kaum noch Dialoge, in denen ein zu geringer Wert als Paragorn oder Renegade mir die jeweilige Antwortmöglichkeit fehlen würde. Vielleicht weil ich auf Easy gespielt habe?

Nebenquests sind extrem billig; man hört im vorbeigehen die Bedürfnisse und scannt Planeten oder findet in Missionen Items, die man den Leuten dann gibt; fertig-. Findet man etwas nicht, kann man das Questitem einfach für 1000 Credits kaufen und die Quest trotzdem lösen.

Wozu die alle in Teil 2 retten wenn nen paar dann doch den patriotischen Heldentot sterben müssen. Das man Udina abknallen konnte fand ich echt befriedigend den Typen hab ich gehasst. (Normalerweise bin ich mit Shepard immer der gute Junge, aber bei der Abtrünnigen Aktion konnte ich nicht wiederstehen)