"Individualisierungswahn" in Videospielen?

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    • Nungut, heikel ist die Thematik ohne Zweifel. Aber im Rahmen unserer wunderbar voranschreitenden Europäisierung kann eine deutsche Indizierung eh Egal sein, hohlt man sich das Spiel doch einfach aus dem Ausland. Ich meine ja auch nicht das man in der Rolle eines SS Mannes den Aufstand im Warschauer Ghetto niederschlägt oder das man den Wachmann eines KZ spielt (ich kann mir nicht vorstellen das jemand so etwas nachspielen möchte). Aber angesichts der nahenden Call of Duty 2 kommt bei mir keine Vorfreude auf: Gleiche Schlachtfelder, keine neuen Waffen (wie auch :(), nur neue Grafik und Tonfinessen. Ich finde das reicht einfach nicht um angesichts der unmengen an neuen Spielen sich dieses Spiel zu kaufen!
      Und was die Ethik in diesen Spielen ausmacht scheint mir das eh scheinheilig zu sein; nen Wehrmachtsoldaten zu spielen bereitet vielen Kopfzerbrechen, währned in Spielen wie GTA Statikstiken geführt werden wie viele Latino/Afrikaner/Chinesen usw. Gangmitglieder man niedergestreckt hat. Ist doch alles scheinheiliger Unsinn :mist:
    • Allerdings spielt man in diversen shootern auch auf Seite der Russen. Diese waren auch nicht so viel besser. Ich denke diese Problem kann man ganz einfach umgehen, indem man einen Storylastigen shooter macht, wo man sich nicht auf eine oberflächliche Missionsstory ala MoH usw beschränkt, sondern man das Schicksal eines Soldaten in den Mittelpunkt stellt. Zb ein Deutscher, der mit Gewalt eingezogen wird, im Laufe des Spiels erkennt wem er dient und welche Verbrechen begangen wurden, sowie am Ende dann nurnoch verzweifelt versucht zu überleben oder seine Familie zu verteidigen. Zwischendurch vielleicht noch ein paar Missionen im Widerstand mit Attentat auf Hitler usw. Also das man sich mehr an der Realität orientiert. Die meisten deutschen Soldaten waren damals ja nicht gerade freiwillig an der Front und haben genauso grausames erlebt wie ein Franzose. Sonst wären ja alle unsere Großväter Schwerverbrecher und menschenverachtende Bestien. Hier gibt es ein großes Potential wenn man versucht einen 2WW Shooter zu machen, welcher den Krieg realistisch herüberbringt. Spielt man auf der Seite der Amerikaner, ist man hingegen zu distanziert. Denn diese waren nie direkt von dem Krieg in EU betroffen. Die Soldaten wurden mit massig Propaganda eingezogen, nach EU geschafft und haben dann glorreiche Schlachten geschlagen. Danach ging es wieder nach Hause und die Sache war erledigt. Das schlägt sich auch auf die Spiele nieder, welche oft wie ein Heldenhaftes Hollywood Märchen präsentiert sind. Ein Engländer, Franzose oder eben später auch der Deutsche, hat hingegen seine Heimat verteidigt und oft keine Wahl gehabt.
      In der Umsetzung sehe ich auch kein so großes Problem wie vielleicht so manch anderer. Letztlich ist es nur der Schwerpunkt der Story mit daran angepaßtem Missionsdesign was geändert werden muß.
      Natürlich paßt sowas auf keinen Fall zu simplen shootern mit action im Vordergrund. Schaut man sich aber zB mal ein Call of Duty an, sieht man das dort schon ein ähnlicher Weg eingeschlagen wird. Normale Einzelgeschichten von einfachen Soldaten anstelle eines heldenhaften SuperSoldaten im MoH Stil. Kameraden schützen während diese einen Panzer reparieren und Selbstmordkommandos anstelle von Geheimdienstinfos stehelen und den Kriegsverlauf beeinflussen. Nimmt man jetzt auch noch das ganze Bonus material von Call of Duty dazu wie die Kommantare der Veteranen und deren Widmungen, kann ich mir sowas auch sehr gut mit einer deutschen Kampagne vorstellen.

      Mittlerweile sind wir aber wirklich schon stark off topic :hippie:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Black Sun ()

    • So tiefsinnig wird ein Egoshooter nie werden.
      Die Masse will schnelle 'Aektschn!' mit Atmosphaere gewuerzt.
      Da sind tiefmoralische Storys nicht sonderlich von interesse.
      Vieleicht irgendwann in ferner Zukunft mal, wenn eh schon alles durchgekaut wurde und das Medium Spiel einen anderen Horizont ueberschreitet ...
    • ich legs jetzt wirklich nicht darauf an die deutschen in einem EGOSHOOTER nachzuspielen,

      strategie game geht noch gradso,

      - btw gibt es ein risiko brettspiel das auf dem 2ten weltkrieg bassiert, auch indiziert-

      ein vorredner meinte er hätte gern einen kritischen egoshooter, der das leid der bevölkerung darstellt...

      ach kommt bitte, seid wann sind spiele denn wirklich kritisch? und dann auchnoch egoshooter ? hallooo? aufwachen :wink:? das soll doch auch ein bisscehn spass machen, da will ich keine halbzerfetzten frauen und kinder sehen, oder meinem kameraden wie er um hilfe schreit
      bomben die ihr ziel verfehlen und wohnblöcke und zivilisten hochgehn - das alles basierend auf einer wahren story...

      ausserdem wirds mir eher zusagen mal ENDLICH vom thema 2weltkrieg wegzukommen,

      im allgemeinen finde ich das reale schlachten nicht unbedingt in spielen auftauchen müssen,
      es hält mich zwar auch nicht ab ein solches spiel zu spielen

      aber im allgemeinen verharmlost ein spiel zu einem krieg die echte situation schon drastisch, kein wunder das die amis zu jedem ihrer kriege einen hollywood film und ein spiel rausgebracht haben...


      wieder zum thema individualität

      mal sehn ob stalker den durchbruch schafft als erster wirklich komplexer egoshooter...

      bis jetzt sind egoshooter doch sehr gradlienig um nicht zu sagen stupide
      - aber ob ein komplexer egoshooter nicht den sinn des genres verfehlt?

      mfg
      Die Kirche hat einen guten Magen,
      Hat ganze Länder aufgefressen
      Und doch noch nie sich übergessen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eppe* ()

    • Interessantes Thema :). Ich persönlich halte davon garnichts. Weder bei Rollenspielen noch bei Action Adventures usw. Lieber zocke ich ein Rollenspiel,das seine eigene Story erzählt. Das vermittelt mir eine bessere Atmosphäre und kommt glaubwürdiger rüber.
      Die westlichen Rollenspiele die soviele Möglichkeiten z.b. bei der Charaktergestaltung bieten wirken auf mich aufgesetzt. ..bzw vom Entwickler bestimmt. Net mein Geschmack!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Retrorunner ()

    • aufgesetzt ist natürlich scheisse, so kommt es mir bei manchen renn/sportspielen eben vor, aber wie einige schon sagten kann man es auch gerne sein lassen...

      bei rollenspielen geht es auch eher darum, das es nicht einen roten faden gibt,
      sondern eben 10000 verschiedene wege, und das ist keinesfalls übertrieben...

      spiel mal ultima 6, und du wirst sehn was ich meine,

      warscheinlich kennst du morrorwind, das geht wie gesagt shcon in die richtung ist aber trotzdem kaum ein vergleich...

      stell dir ein finalfantasy vor, bei dem du bereits im 1ten lvl die komplette karte begehen kannst, es niemanden gibt der dich rumkommandiert sondern im gegenteil bist du von anfang an sogut wie auf dich allein gestellt, dafür hat jeder charakter den du im spiel triffst seine eigene geschichte, die auch bei jedem charakter sehr durchdacht und plausibel klingt...

      in rollenspielen gibts einfach nichts besseres, es ist ja fast so als würdest du ein pen & paper zocken,
      aber da es ja noch an eine engine gebunden ist, isses nicht ganz so freizügig und vielfältig

      in dem sinne
      gute nacht

      - verdammt isses schon spät
      Die Kirche hat einen guten Magen,
      Hat ganze Länder aufgefressen
      Und doch noch nie sich übergessen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eppe* ()

    • In Rollenspielen ist mir ein Plot auch lieber, schließlich haben die meistens RPG's eine gute Handlung, mit zahlreichen Höhen und Tiefen. Und in Final Fantasy z.B. geht das Characterdesign auch in Ordnung (auch wenn Square manche Chracter besser draußen lassen sollte). Ab adsurdum wurde meines Erachtens die Individulisierung in Fable getrieben: Da ist man dann endlich soweit und erfreut sich über seinen Blondgelockten Jüngling, dessen Schmetterlingsumzäumtes Haupt die Herzen aller Damen höher schlagen läßt, ist es schon wieder vorbei mit der ganzen Pracht! Ich ziehe den Helm meiner goldenen Rüstung aus, und was sehe ich da??? Das Haar des Heroen ist schlohweiß, mit gerademal 47 Jahren!!! Nach gemessener Spielzeit dürfte der Kerl nach meinem empfinden um die 20 sein :damn:
      Jedes RPG sollte dem Spieler die Möglichkeit geben, die Welt so lange zu durchwandern, wie man lustig ist. Und das möchte ich mit keinem langbartigen Greis am Stock machen :haulol:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lohengrin ()