Die Phantasy Star Serie in der Übersicht...die etwas andere Rollenspielreihe

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    • Die Phantasy Star Serie in der Übersicht...die etwas andere Rollenspielreihe

      Teil 1: Phantasy Star IV: Der Serien-Höhepunkt

      Genre: Rollenspiel
      System: Sega Mega Drive
      Hersteller: Sega
      erschienen: 1995 (Europa)
      Schwierigkeit: mittel
      Spielzeit: je nach Spielweise 30-50 Stunden

      Worum geht’s:

      Vorwort: Denkt man an die Rollenspielklassiker der 90er, fallen einem wohl zuerst so Spiele wie Final Fantasy VI, Secret Of Mana oder Chrono Trigger ein. Die bevorzugte Konsole für Oldschool-RPG´s ist deshalb auch für viele das SNES. Doch auch auf dem Mega Drive gab es viele Klassiker, die man gespielt haben sollte. Neben den Strategie-RPG´s Shining Force und der für das Mega CD erschienenen Lunar Reihe ist es vor allem die Phantasy Star Saga, die zu den TOP 10 Rollenspielreihen gehört. Leider geht die Serie heute – wie so viele einstmals tolle Sega-Klassiker wie z.B. Shinobi, Golden Axe, Sonic oder die Shining-Reihe – oftmals im spielerischen Mittelfeld unter. Da ich den Serienhöhepunkt Phantasy Star IV: The End of the millenium letzte Woche nach über 10 Jahren nochmals durchgezockt habe, nehme ich Euch mal mit auf einen Streifzug durch das Phantasy-Star Universum.

      Geschichte: Im Jahre 1987 erschien der erste Teil auf dem Master System. Das war auch die Zeit, in der die Dragon Quest und Final Fantasy Reihe auf der Konkurrenz-Konsole NES erschien. Im Vergleich zu den NES Titeln hatte der Master System Titel sowohl spielerisch, als auch optisch deutlich mehr zu bieten. youtube.com/watch?v=Gbl-KMFHPTo Tolle Optik, ein ungewöhnliches Science-Fiction Szenario, Reisen auf andere Planeten und nicht zuletzt die coolen 3D Wanderungen durch die Dungeons waren damals die Markenzeichen des Titels. Auch heutzutage hat sich der Oldie besser gehalten als die NES Konkurrenz. Die beiden Nachfolger Phantasy Star II und III erschienen für das Mega Drive. Während der zweite Teil trotz wenig prickelnder Optik und unübersichtlichen Dungeons noch gut bei der Fangemeinde ankam, gilt der dritte Teil ein wenig als das schwarze Schaf der Familie. Sowohl Menüführung, als auch Story und Atmosphäre konnten, trotz der guten Idee mit dem Generationswechsel, nicht so ganz überzeugen. Der vierte Teil, der erschien als die 16Bit Ära sich schon dem Ende zuneigte, ist auch heute noch ein hervorragendes Rollenspiel, das eigentlich jeder mal gezockt haben sollte.

      Auch der vierte Teil spielt im bekannten Sonnensystem Algo, 1000 Jahre nach der Zerstörung von Mother Brain. Ihr schlüpft wie schon im ersten Teil in die Rolle einer mutigen Heldin, der Kopfgeldjägerin Alys. Gemeinsam mit ihrem Schüler Chaz macht ihr Euch auf die Jagd nach dem finsteren Magier Zio, der die Planeten des Sonnensystem tyrannisiert. Doch nicht alles ist so wie es scheint, und ein anderer Bösewicht scheint im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Es entwickelt sich ein spannendes Science-Fiction-Abenteuer, bei dem ihr so manches Mal auch sehr überrascht sein werdet (mehr wird nicht verraten...) Auf Eurer Reise werden sich viele Charaktere Eurer Reise aus den unterschiedlichsten Motiven anschliessen.

      Ablauf:

      Phantasy Star IV ist ein JRPG der alten Schule, sprich ihr bereist unterschiedliche Schauplätze, kauft Waffen, redet mit den Bewohnern und bestreitet viele Kämpfe gegen die Monsterbrut. Wie in den anderen Teilen gibt es hier Zufallskämpfe. Die Anzahl und Schwierigkeit wurde aber auf ein angenehmes Maß herabgesetzt, gerade der Einstieg war bei den vorangegangen Teilen recht schwer und man musste schnell nach so manchem Kampf heilen oder in die Stadt zurückkehren, um dem drohenden Game Over zu entgehen. Überhaupt ist das Spiel zwar fordernd, aber deutlich komfortabler zu spielen als die Vorgänger.

      Das Kampfsystem geht recht flott von der Hand, ihr könnt die Gegner auch mit Magie, Spezialattacken oder ähnlich der Suikoden Reihe auch mit Kombinations-Attacken angreifen. Wichtig ist es natürlich, die Stärken und Schwächen Eurer Party (bis zu 5) im Auge zu haben und bei schwierigen Gefechten auch Schutz-bzw. Schwächungs-Zauber zu benutzen, was Eure Chancen gerade bei Endgegnern sehr erhöht. Natürlich könnt ihr sowohl Eure Skills, als auch Zauber nicht unbegrenzt einsetzen. In Tavernen übernachtet Ihr, um für die nächsten Kämpfe gerüstet und erholt zu sein. Nach besiegten Kämpfen erhaltet Ihr Erfahrungspunkte, die Eure Party stärken und so lernt Ihr neue Skills und Zaubersprüche.

      Wie Phantasy Star Veteranen schon bekannt sein dürfte, bereist Ihr mehrere Planeten, mit recht unterschiedlichen Bewohnern und Landschaften. Im Laufe des Spiels erhaltet Ihr auch diverse Fahrzeuge, z.B. den Land Rover, mit dem Ihr auch über Sand fahren könnt und den Ice Digger, mit dem Ihr auch die dicke Eisschicht auf dem Planeten DEZOLIS durchpflügen könnt und so an vorher unerreichbare Regionen und Gegenstände herankommt. Aufgelockert wird der RPG Ausflug mit sehr gut gemachten Cutscenes, die die Handlung weiter vorantreiben. Den Schwierigkeitsgrad würde ich im Mittelfeld sehen (einsteigerfreundlicher als die Vorgänger). Die Spielzeit ist mit 30-50 Std. beachtlich und z.B. doppelt so lang wie bei Chrono Trigger.

      Die Technik:

      Mit SNES Meilensteinen wie FF VI oder Chrono Trigger kann Phantasy Star IV leider nicht ganz konkurrieren, für die Verhältnisse des Mega Drives ist die Optik aber sehr gut und deutlich schöner anzuschauen als bei den Vorgängern. Gerade die Cutscenes sorgen auch für jede Menge Atmosphäre und sind super in die Handlung eingebunden.

      Der Soundtrack ist ebenfalls sehr gelungen, auch wenn die oben bereits erwähnten SNES Perlen nicht ganz erreicht werden. Zu jeder Zeit ist die Musik passend zur Situation gewählt, die Soundeffekte sind ebenfalls gut. Von den klassischen Phantasy Star Teilen ist dieser Teil sicher der technisch Beste.

      Die Kritik:

      Es gibt auch viel Leben abseits der Final Fantasy´s: gerade den vierten Teil der Phantasy Star Reihe sollte jeder RPG Fan einmal gezockt haben. Optik, Atmosphäre und Gameplay sind auch heute noch im grünen Bereich und mit seinem Science Fiction Szenario hebt sich die Reihe wohlwollend vom Fantasy-Einheitsbrei anderer Vertreter ab. Das Game ist abwechslungreicher und spielerisch besser als die Vorgänger und gehört zu meinen ganz persönlichen TOP10 RPG´s aller Zeiten. (wer es wissen will: dazu zähle ich auch FFVI, FFVII, Chrono Trigger, Panzer Dragoon Saga, Grandia II, Lunar the Silverstar, Xenogears, Suikoden II, Dragon Quest VIII und Secret Of Mana.)

      Gerade die Charaktere wachsen einem so richtig ans Herz und die Story bietet auch die eine oder andere Überraschung (ALYS). Auch die Schauplätze wie z.B. der Eisplanet Dezolis sind sehr markant und bleiben lange in Erinnerung. Leider war das Spiel seinerzeit nicht besonders erfolgreich, was wohl an dem schlecht gewählten Zeitpunkt und Sega´s damals schon etwas seltsamer Veröffentlichungs-Politik liegen dürfte. Alles schaute auf die kommenden 32 Bit Konsolen, da ging der Titel leider etwas unter. Heutzutage ist die Perle aber sehr gefragt und gehört eigentlich zur Grundausstattung eines Mega Drive Besitzers. Für 50 Euro bekommt man ein klasse RPG, das mit je nach Spielzeit ca. 30-50 Spielstunden auch eine ganze Weile sehr gut unterhält.

      Grafik: 8/10
      Sound: 8/10
      Atmosphäre: 9/10
      Spieldesign: 9/10
      Dauerspass: 9/10

      Gameplay: 9/10

      Overall: 88% FUN

      Bewegte Bilder:
      youtube.com/watch?v=a_-b9b6GIBQ
      youtube.com/watch?v=SRhMl7Hzki8
      youtube.com/watch?v=Mly0cMf8Wdo

      So das war mein erstes Review, ich hoffe es hat Euch etwas gefallen. Gerade RPG´s sind ja sehr stark Geschmackssache, deshalb würde ich auch gerne Eure Kritik lesen an meiner Wertung (oder ggf. auch Eure persönlichen TOP10 RPG´s ever...) :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Phantasy Star gehört auch zu meinen liebsten Rpg Serien, die 88 Prozent sind absolut in Ordnung. Nach dem eher mauen Dritten ist Teil IV ein gelungener Abschluss der Serie.
      Schönes Review, vielleicht wäre es noch erwähnenswert gewesen das man ursprünglich 3D Dungeons wie im Erstling geplant hat und das dann verworfen hat (warum auch immer, ich mag die Egoperspektive).
    • Insgesamt schöner Review zu einem tollen Spiel. :)

      Erwähnenswert fände ich noch die Machart der Cutscenes; mit den Manga-Standbildern wurde eine tolle Idee umgesetzt. FMV-Filme waren ja auf dem MD so nicht möglich, also hat man mit den schnell geschnittenen Manga-Sequenzen eine gute Alternative geschaffen, die es so in anderen 16-bit-Spielen nicht gab.
      Außerdem: In Japan ist Phantasy Star IV bereits im Dezember 1993 erschienen, also VOR Final Fantasy VI und Chrono Trigger. Dementsprechend ist die grafische/musikalische Qualität nochmal anders zu sehen, weil es wirklich noch nichts besseres im RPG-Bereich gab. Es ist der von direrwähnten merkwürdigen Veröffentlichungspolitik von Sega zu verdanken, dass man in Europa erst zwei Jahre (!) später bedient wurde.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • @Patricia: Wusste ich noch gar nicht, dass die 3D Dungeons im 4. Teil wieder geben sollte. :) War für mich damals nicht nur optisch ein Highlight im ersten Teil, auf diese Weise die Dungeons zu erforschen. Fand´s dann schade, dass es dieses Feature im 2. und 3. Teil nicht mehr gab. :S

      @108 Sterne: Tjaja Sega und seine Marktpolitik. Nachdem man sich Mitte/Ende der 80er in der Spielhalle und später mit dem Mega Drive einen Namen gemacht hatte, ging es schon Mitte der 90er los mit vielen Fehlern. Statt mit Mega CD und 32x das Ende des MD künstlich auzuschieben, hätte man sich lieber auf einen besseren (und vielleicht auch etwas früheren) Saturn Start vorbereitet und gleichzeitig die MD Fans mit der schnellen Veröffentlichung von späten Perlen bei der Stange gehalten...naja ist ja Asbach die Geschichte, aber schade isses dennoch.

      Übrigens habe ich eben mal in meine RPG Sammlung geschaut...auch Square hatte in der Vergangenheit da so einige Wartezeiten den Fans zugemutet: Ich sage nur mal: Final Fantasy III und Final Fantasy V die um die 15 Jahre bis zu einem US/Europa-Release gebraucht haben. :whistling:

      Und so Perlen wie FF Tactics, Xenogears oder Chrono Cross kamen damals auch nur US raus für die PS One...auf FFXI warteten PS2 Besitzer hierzulande auch vergeblich. :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Irgendwo hab ich glaub ich sogar Bilder von dieser frühen Version gesehen. Als man dann doch zur Vogelperspektive zurückgekehrte wurde das Team in der Entwicklung natürlich ganz schön zurückgeworfen. Als "Ersatz" für die Wartezeit ließ man dann ein anderes Team schnell mal PS3 programmieren - ganz doofe Idee! :thumbdown:

      Hier die entsprechende Infos auf englisch:
      psalgo.com/phantasy-star-iv/other-versions.html
    • Es war halt auch so, dass PS IV ursprünglich für das Mega-CD erscheinen sollte. Das hat man wohl verworfen als man feststellte, dass eben nicht wie erhofft jeder zweite MD Besitzer auch das MCD kaufte.

      Es gibt einen einzigen Screenshot der Dungeons aus der Egoperspektive:



      Offizielle Begründung für die Streichung der 1st Person Dungeons ist ja, dass sie auf Dauer zu monoton seien. Ich weiß nun leider nicht viel darüber, wie speicherintensiv solche Dungeongrafiken im Vergleich mit Tilesets für die Vogelperspektive sind, aber gut möglich dass sie einfach mehr Speicher benötigen. Man wollte wohl nicht wieder nur einen einzigen Dungeon-Look mit Ziegelsteinen wie bei Teil 1, aber auf einem 24-MBit-Modul war nicht genug Platz für viele Locations. Das wäre wiederum auf CD kein Problem gewesen.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • ich bin damals gleich zum Release in den Laden gerannt und habe es gekauft. Davon ausgehend, dass das Spiel auch auf deutsch ist, wie SEGA das damals versprochen hatte. Da dies aber nicht de fall war, habe ich das Game genommen und zurück gebracht.

      Und bis heute habe ich es nicht wieder gekauft. Vielleicht mach ich das ja irgendwann nochmal für meine Sammlung.
      Grüßle

      Buggi, 500 Spiele überschritten!

      Meine Spiele beim Consoleprofiler
    • Teil 2: Phantasy Star 1 Master System...der Beginn der Serie

      Genre: Rollenspiel
      System: Sega Master System
      Hersteller: Sega
      erschienen: 1988
      Schwierigkeit: mittel bis schwer
      Spielzeit: je nach Spielweise 15-25 Stunden

      Worum geht’s:
      Nachdem ich vor langer Zeit ein Review zu einem meiner Lieblings-Rollenspiele, nämlich Phantasy Star IV geschrieben habe, dachte ich: Warum nicht einmal die komplette klassische Phantasy Star Reihe Revue passieren lassen; eine Serie, die heute leider im Schatten von den ganzen anderen RPG Kollegen steht. Doch man muss sagen: Phantasy Star war in der damaligen Zeit in mehrfacher Hinsicht ein Meilenstein und Mitbegründer des heutigen Rollenspiel-Booms. Und Ende der 80er Jahre hatte neben Spielen wie Super Mario Bros, Out Run, Legend of Zelda oder R-Type kein anderes einen so grossen Einfluss auf mich wie Phantasy Star auf dem Master System.

      Ich kann mich noch gut an die Zeit Ende der 80er erinnern. Nachdem mich in der Spielhalle im Holland-Urlaub mehrere Sega-Automaten umgehauen hatten, wünschte ich mir ein Sega Master System vom Weihnachtsmann. Während die meisten anderen Kids lieber C64 oder NES zockten, daddelte ich Out Run, Alex Kidd und Wonderboy auf dem Master System. Das Genre „Rollenspiel“ war zu der damaligen Zeit noch Neuland für mich. Allerdings waren auf Computern Reihen wie Ultima, Wizardry, AD&D und auf dem NES die Dragon Quest und Final Fantasy Reihe schwer im Kommen. Während die genannten Genrevertreter für mich eher uninteressant waren, schaffte es Sega´s Phantasy Star, mich vor allem in Sachen Setting und Aufmachung neugierig zu machen. Ich war damals nämlich schon Star Wars Fan und schaute auch immer wieder gerne die Animeserie „Captain Future“. Und beide hatten sichtlich Einfluss auf Sega, als sie in Konkurrenz zu den NES Kollegen Dragon Quest und Final Fantasy ihre hauseigene Rollenspiel-Trademark entwickelten. Und im Gegensatz zu den Genannten erschien Phantasy Star netterweise auch in Europa. Nach eifrigem Lesen klassischer Magazine wie Powerplay und Videogames war dann mein Interesse geweckt: Für damalige Zeit geniale Grafik, aufregende Kämpfe gegen fiese Gegner und ein riesiges Abenteuer auf mehreren Planeten wurde damals versprochen...und zu meinem 12. Geburtstag kurz vor dem Fall der Mauer war´s dann soweit!

      Ich schalte das Master System an und bin nach einem kultigen Musikstück mittendrin in einer Mischung aus Captain Future und Star Wars. Es wird auf einen Planeten gezoomt und in für die damalige Zeit atemberaubender Grafik sehen wir, wie der Charakter Nero von den Schergen des Tyrannen King Lassic (die sehr nach Sturmtruppen aus Star Wars aussehen...) umgebracht wird. Wir schlüpfen in die Rolle der mutigen Alis, die den Mord an ihrem Bruder Nero rächen will. Auf unserer circa 20 Stunden dauernden Reise schliessen sich unserem Kampf die Katze Myau, der Krieger Odin und der Magier Noah an und wir erkunden das Algo-Sternensystem mit den Planeten Palma, Motavia und Dezoris.

      Ablauf:

      Das Spiel ist typische RPG Kost: Erkunden der Welt, Kämpfe und Aufleveln der Charaktere, Kaufen neuer Items. Bei kaum einem anderen Rollenspiel der damaligen Zeit ist das Ansprechen der Stadtbewohner so wichtig, erhaltet ihr hier wichtige Hinweise für das Vorankommen im Spiel. Die Kämpfe laufen rundenbasiert nach dem Zufallskampf-Prinzip.
      Absolut untypisch sind für die damalige Zeit folgende Punkte:
      Kämpfe in toller Optik mit animierten Gegnern und Hintergründen (aber aus der Ich-Perspektive)
      Reisen zu anderen Planeten
      mehrere Fahrzeuge zur Erkundung der Planeten
      völlig untypische Science Fiction/Fantasy Mischung für ein RPG
      sehr abwechslungsreiches und tolles Gegner-Design
      Sprechen mit Gegnern, um einen Kampf zu verhindern
      Erkunden genial gemachter Dungeons aus der Ich-Perspektive (wohl dem, der fleissig Karten zeichnet...)

      Das Kampfsystem geht recht flott von der Hand, mit Magie oder Attacken kann man den sehr abwechslungsreichen Gegner-Typen Saures geben. Ein kleiner Nachteil ist, dass bei Angriffen auf mehrere Gegner nicht immer der schwächste angegriffen wird. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der harte Anfang; nach zwei oder drei Kämpfen müssen wir schnell wieder heilen...das Level-Grinding ist recht schwer zu Beginn. Der Schwierigkeitsgrad „entspannt“ sich aber im Laufe der Zeit, vor allem, wenn alle Partymitglieder komplett sind. Die Speicherfunktion ist vorbildlich.

      Die anfangs eher simple Rache-Story wird im Laufe der Zeit interessanter, die Atmosphäre ist mit ihrem ungewöhnlichem Setting sehr fesselnd und die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Allerdings machen die Helden nicht gerade eine komplexe Entwicklung durch...aber trotzdem ist die Präsentation und das Setting doch so viel interessanter, als die ganzen halbherzigen Phantasy Star Ableger der letzten Zeit. Beschämend für Sega, dass ein Spiel mit einem Vierteljahrhundert auf dem Buckel doch so viel interessanter ist...

      Die Technik:

      Für die Verhältnisse der 8-Bit Konsolen und des Master Systems ist die Optik absolut genial, speziell die Kämpfe, die Reisen auf andere Planeten und die 3D Dungeons sind absolut sehenswert. Sowohl die NES Konkurrenz namens Dragon Quest und Final Fantasy, als auch andere Master System Titel wie Y´s oder Miracle Warriors sind absolut chancenlos im Vergleich. Selbst mit frühen 16 Bit Rollenspielen kann der erste Teil locker mithalten.

      Die Musik geht gut ins Ohr, speziell die eingängige Titelmelodie und die Kampfmusik weiss zu gefallen. Die Soundeffekte sind ebenfalls gut.

      Die Kritik:

      Phantasy Star auf dem Master System ist einer der absoluten Klassiker der Rollenspiel-Geschichte. Sowohl in optischer, als auch in spielerischer Hinsicht war es ein absoluter Meilenstein, der viele Innovationen bot. Wer es noch nicht gespielt hat, sollte es unbedingt einmal nachholen. Nach einem schweren Einstieg entdeckt man ein aussergewöhnliches Game, welches den aktuellen Phantasy Star Ablegern in Sachen Spielwitz sprichwörtlich eine lange Nase macht.

      Grafik: 9/10
      Sound: 8/10
      Atmosphäre: 9/10
      Spieldesign: 8/10
      Dauerspass: 8/10
      Gameplay: 7/10

      Overall: 82 % FUN

      Bewegte Bilder:
      youtube.com/watch?v=Gbl-KMFHPTo
      youtube.com/watch?v=y-enOBdW1w8
      youtube.com/watch?v=57VRI8CUrtI

      Soweit also zum ersten Teil, demnächst dann mehr zu den Teilen 2 und 3 auf dem Mega Drive...stay tuned!
      Die neueren Teile, die nach Teil IV rauskamen, werde ich lieber mal aussen vorlassen... :evil:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Hast Du die Phantasy Star Online Spiele auch gezockt? Wollts mir vielleicht für den Gamecube mal holen irgendwann. Da gabs ja auch nen dritten Teil, der auf Karten basiert.. stell mir des bissl wie Baten Kaitos vor.
      Hab mir übrigens wegen den oldschool Phantasy Stars die Mega Drive Collection für die Ps2 geholt.. und wegen paar anderen Spielen. Gute und preiswerte Spielesammlung.. Leider war kein Soleil dabei.
    • Auch wenn Phantasy Star Online seinerzeit gute Reviews und eine grosse Fangemeinde gewinnen konnte, kann ich mit der Phantasy Star Reihe seit diesem Teil nicht mehr viel anfangen. Abgesehen von der tollen Optik und dem Online-Modus gab es für mich nichts Interessantes an dem Game. Sowohl spielerisch, als auch in Sachen Story und Atmosphäre ist es den alten Teilen deutlich unterlegen und das Spieldesign ist teils haarsträubend. Phantasy Star Universe und Portable waren noch etwas schwächer, Zero auf dem DS hab ich noch nicht gespielt. Das Card Game auf dem Gamecube hat keinen guten Ruf, hab´s aber noch nicht gespielt.
      Dann lieber nochmal die alten Teile zocken.
    • >Da gabs ja auch nen dritten Teil, der auf Karten basiert.. stell mir des bissl wie Baten Kaitos vor.

      Auch wenn beide Spiele Karten verwenden haben sie leider nicht viel gemeinsam. Baten Kaitos ein typisches JapanRpg mit Dungeons, Story, Städten - Phantasy Star online 3 hat keine richtigen Levels oder Oberwelten. Man zockt nur auf winzigen Rasterfeldern ala Fire Emblem, beschwört Monster(karten) ala Pokemon, dazwischen gibts Standbilder und Textboxen. Das Ganze spielt sich nicht schlecht aber ist doch ganz was anderes als Phantasy Star 4 oder Online 1+2 oder auch Baten Kaitos (von dem es auch einen genialen Nachfolger jap/us only gibt!).
    • Teil 3: Phantasy Star II – der RPG Brocken

      Genre: Rollenspiel
      System: Sega Mega Drive
      Hersteller: Sega
      erschienen: 1989
      Schwierigkeit: schwer bis sehr schwer
      Spielzeit: je nach Spielweise 30-40 Stunden

      Worum geht’s:
      Nachdem Sega mit dem ersten Phantasy Star Teil die 8 Bit Konkurrenz deutlich grafisch und spielerisch übertraf, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachfolger erscheinen würde. Ein Systemseller war es leider nicht geworden, die Verkaufszahlen sowohl der Konkurrenzkonsole NES, als auch der in Japan überaus beliebten Dragon Quest Reihe wurden nicht erreicht. Aber man konnte, vor allem in den USA und Europa, einen Achtungserfolg verbuchen. Wie schon Teil 1 erschien auch dieser Teil in Europa und dürfte für viele der Zocker, die heute in den 30ern sind, eine der ersten Rollenspiel-Erfahrungen gewesen sein. Da das Mega Drive gerade das Licht der Zockerwelt erblickte, entwickelte man den zweiten Teil für selbige Hardware. Die Frage war jetzt: Würde es ein Abklatsch des ersten Teils werden oder ein völlig anderes Spiel. Die Antwort in diesem Falle lautet wohl: BEIDES. Einerseits gibt es bekannte Elemente aus Phantasy Star 1, andererseits gibt es einiges Neues, und es wurde einiges weggelassen. Eines kann man mit Sicherheit sagen: Phantasy Star 2 ist ein hartes Spiel, und das in mehrfacher Hinsicht...
      Das Spiel beginnt ein Jahrtausend nach den Ereignissen aus Teil 1 auf dem einstigen Wüstenplaneten Motavia.
      Der ist inzwischen ein bewohnbarer Planet, ähnlich der Erde geworden, der den menschlichen Kolonisten eine neue Heimat bietet. Unser Held Rolf wird von Alpträumen geplagt, und tatsächlich geht im Algo Sternensystem nicht alles mit rechten Dingen zu; obwohl der Supercomputer Mother Brain eigentlich für Stabilität sorgen soll. Rolf und seine süsse Kumpanin NEI ziehen aus, um den rätselhaften Erscheinen gefährlicher Monster auf den Grund zu gehen, und erleben ein langes Science Fiction Abenteuer, welches auch viele Überraschungen bereithält. Einige neue Charaktere schliessen sich Rolf an, und einige Jahre bevor in so manchem Final Fantasy der eine oder andere Charakter ins virtuelle Gras gebissen hat, erleben wir hier schon den Tod eines Party-Mitgliedes. Für die Zeit harter Tobak, war dies doch neu und liess einen mit den anderen Charakteren umso mehr mitfiebern. Schlussendlich gibt es eines der denkwürdigsten Enden der Rollenspielgeschichte, doch bis es soweit ist, sind schonmal 40 Stunden Zocken erforderlich...

      Ablauf:
      Der grundsätzliche Ablauf aus Kämpfen, Ausrüstung verbessern und mit Charakteren sprechen ist im Grunde ähnlich, doch gibt es einige Unterschiede. So gibt es statt der 3D Dungeons aus dem Vorgänger nur noch Dungeons aus der Vogelperspektive, man kann nicht mehr mit Gegnern sprechen, um einen Kampf zu verhindern und in Sachen Gameplay hat sich das eine oder andere geändert.
      Das Kampfsystem ist nun verbessert worden, schwächere Gegner kann man nun gezielt angreifen. Vier Charaktere sind gleichzeitig spielbar im Kampfmodus, bei dem man die Helden nun auch sehen kann. Im Vorgänger sah man ja nur die Gegner und die Bewegungen Eurer Waffen. Die Kämpfe gehen etwas flotter zur Sache als im Vorgänger und das Menüsystem ist sehr übersichtlich. Etwas merkwürdig sind nur die Namen für manche Magieattacken. Sehr cool ist, dass ihr mehrere Waffen für einen Charakter anlegen könnt; vor allem bei NEI´s Krallen ist das sehr empfehlenswert. Der Umfang ist fast doppelt so gross wie bei Teil 1.
      Klingt erstmal nach einen sehr guten Rollenspiel, und das ist es in vielerlei Hinsicht auch. Doch es gibt einige Schattenseiten, die man erwähnen sollte. Ich habe ja schon erwähnt, das das Game in mehrfacher Hinsicht hart ist. Neben dem Tod eines Partymitgliedes ist es vor allem der ohne Übertreibung bockschwere Schwierigkeitsgrad. Das Spiel ist so hart, dass es extra mit einem Berater ausgeliefert wurde, da man davon ausging, dass der durchschnittliche Zocker mit dem Game und seinen Ausmaßen überfordert sein würde. Doch auch wenn man schon Dutzende RPG´s gezockt hat und erfahren im Genre ist: Für mich ist Phantasy Star 2 eines der schwersten Rollenspiele ever.
      Egal ob die völlig übertrieben grossen Dungeons (die auch sehr unübersichtlich sind), die extrem hohe Anzahl an Zufallskämpfen oder die teils knallharten Bosse: hier ist Aufleveln en masse angesagt, was zwar dank dem flotten Kampfsystem Spass macht, aber doch recht erzwungen wirkt. In Sachen Spieldesign gibt es also leider ein paar Mängel. Man könnte eigentlich sagen: Einsteiger im Genre sollten tunlichst die Finger von Teil 2 lassen...

      Die Technik:
      Da es eines der ersten Mega Drive Spiele war, ist die Grafik zwar besser als in Teil 1, aber auch nicht besonders spektakulär. Die Umgebungen sehen ganz gut aus und unterstützen das Science Fiction Ambiente passend, aber unauffällig. Im Kampf sieht man leider nur immer den gleichen dunklen Hintergrund, da sahen die Kämpfe im Vorgänger optisch spektakulärer aus. Sehr geil wie im Vorgänger ist das Design der Monster aber sehr abgefahren.
      Die Musik geht gut ins Ohr und passt sehr gut zum Ambiente des Spiels, die Soundeffekte im Kampfmodus klingen aber teilweise etwas blechern.

      Die Kritik:
      Auch wenn man einige Annehmlichkeiten des ersten Teils weggelassen hat, bleibt Phantasy Star 2 ein durch sein eigenwilliges und damit auch einzigartiges Science Fiction Ambiente überzeugendes Rollenspiel, das für die damalige Zeit auch einige neue Impulse brachte. Grafisch wie spielerisch ist es größtenteils überzeugend, kann aber leider nicht ganz über ein paar Designmacken wie mässiges und zu ausuferndes Dungeondesign und den extrem harten Schwierigkeitsgrad hinwegtäuschen. Somit ist es ein empfehlenswertes Mega Drive RPG für Hardcore-Rollenspieler, das aber (abgesehen von seiner Story und dem super Ende) etwas hinter seinem Vorgänger zurückbleibt.


      Grafik: 7/10
      Sound: 7/10
      Atmosphäre: 9/10
      Spieldesign: 7/10
      Dauerspass: 9/10
      Gameplay: 8/10

      Overall: 79 % FUN

      Bewegte Bilder:
      youtube.com/watch?v=LOMbn-K9XAE
      youtube.com/watch?v=Tro9QQJP6Ms
      youtube.com/watch?v=eoUL9AdKrEY

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Wieder ein schönes Review :) Hätte PS2 die Technik von PS4 und die 3D-Dungeons von 1, wäre es glaube ich mein Serienliebling. In meiner Erinnerung ein komplexes, forderndes Abenteuer, in das man sich richtig reinknien muss.
      Wobei ich mir nach diversen aktuellen Meinungen und Kommentaren (wie diesem Review) nicht sicher bin, ob meine rosarote Retrobrille mich nicht täuscht. Ich glaube, ich belasse es bei der schönen Kindheitserinnerung :D
    • Bei mir sind die Phantasy Star Teile keine blosse Erinnerung, ich spiele sie vor den Reviews nochmals.
      Deine Meinung täuscht Dich da nicht, mir hat auch Teil II gefallen, nur gab es halt manche Designentscheidung, die nicht glücklich war.
      Und ja es ist sehr fordernd (und für viele auch sicher frustrierend) , aber für mich auch sehr motivierend. Würde sogar sagen, in Sachen Story und Atmosphäre gefällt es mir noch einen Tick besser als der geniale vierte Teil. So, Teil 1,2 und 4 sind besprochen; jetzt bliebe von den alten Teil nur noch Teil 3 für ein Review übrig. Ob in diesem Falle auch das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei!" gilt, liest man dann nächstes Wochenende hier. ;)
    • Der Pate schrieb:

      Bei mir sind die Phantasy Star Teile keine blosse Erinnerung, ich spiele sie vor den Reviews nochmals.

      Das finde ich auch sehr löblich :thumbup: PS1 habe ich vor zwei Jahren auf dem GBA noch mal recht weit gespielt, das wird, auch aus sentimentalen Gründen, immer mein Lieblingsspiel bleiben. Ein paar Jahre davor hatte ich IV durchgespielt, das gehörte tatsächlich zu den Spielen, die ich erst nachträglich, also nicht direkt nach Erscheinen gekauft hatte.

      Der Pate schrieb:

      ... aber für mich auch sehr motivierend. Würde sogar sagen, in Sachen Story und Atmosphäre gefällt es mir noch einen Tick besser als der geniale vierte Teil.

      Geht mir genauso. Mir hat damals auch der harte Schwierigkeitsgrad gefallen (wie schon der Einstieg beim Erstling), man hatte quasi immer das Gefühl, sich vorarbeiten zu müssen, eine richtige teils mühsame Reise. IV ist ein Spaziergang dagegen und dessen "Casual-Schwierigkeitsgrad" mein größter Kritikpunkt.

      Bei mir steht IV nur aufgrund der tollen Inszenierung (die sich keinesfalls hinter den SNES Highlights verstecken muss) und der Technik zusammen mit II auf dem zweiten Platz hinter PS I.

      Der Pate schrieb:

      So, Teil 1,2 und 4 sind besprochen; jetzt bliebe von den alten Teil nur noch Teil 3 für ein Review übrig. Ob in diesem Falle auch das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei!" gilt, liest man dann nächstes Wochenende hier.


      Für mich sind alle relevanten Teile besprochen :D III existiert auf meiner Karte nicht und gehört für mich zu SEGAs größten Fehlschlägen, und das obwohl ich es nie gespielt habe. Trotzdem freu ich mich drauf, von einem Serienkenner und -Schätzer ein Review darüber zu lesen.
    • Patricia schrieb:

      mußte ich öfters Maps zeichnen

      Allein sowas, das fand' ich damals toll. Ich war auch froh über die beiliegende Karte. Heutzutage würde ich "mir sowas nicht mehr antun", früher war es ein Teil des Abenteuers.

      Edit: Internet hatte ich beim Durchspielen nicht. Jetzt fühle ich mich alt ;(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Omnibot2000 ()

    • Omnibot2000 schrieb:


      Bei mir steht IV nur aufgrund der tollen Inszenierung (die sich keinesfalls hinter den SNES Highlights verstecken muss) und der Technik zusammen mit II auf dem zweiten Platz hinter PS I.

      Für mich sind alle relevanten Teile besprochen :D III existiert auf meiner Karte nicht und gehört für mich zu SEGAs größten Fehlschlägen, und das obwohl ich es nie gespielt habe. Trotzdem freu ich mich drauf, von einem Serienkenner und -Schätzer ein Review darüber zu lesen.


      Also ich fand Teil IV auch spielerisch am Besten. Auch hier war der Tod eines Charakters hart und das Ende fand ich super; aber auch irgendwie nach dem Durchzocken letzte Woche traurig. Denn ich glaube nicht, dass sich Sega bei seiner aktuellen Firmenpolitik nochmals zu einem richtigen 5. Teil herablassen wird. Es wird sicher maximal einen der öden Echtzeit-Klopper geben. Teil IV wird wohl für immer das Ende der klassischen Serie bleiben.
      Phantasy Star III ist "anders" als die anderen Teile. Sollte man aber sicher auch mal gezockt haben, um sich eine eigene Meinung zu bilden.
      Was ich von dem Teil halte, liest man nächste Woche hier.