Divinity: Dragon Commander

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    • Divinity: Dragon Commander

      In Divinity: Dragon Commander übernimmt man die Kontrolle über den "Bastard" Halbdrachen Sohn des Königs, der dazu auserkoren wurde den Krieg seiner Halbgeschwister ein Ende zu setzen und selber über den Thron zu herrschen.

      Die Story beschränkt sich insgesamt auf diesen einen Satz, was ich selber sehr schade finde. Allerdings empfinde ich es als äußerst schwer bei Divinity: Dragon Commander eine umfangreiche Story zu integrieren, weil manche meiner Entscheidungen das ganze Spielprinzip gefährden.

      Womit ich auch gleich auf das Spielprinzip und seine Stärken und Schwächen eingehen möchte. Divity: Dragon Commander beinhaltet einen Rundenstrategie-, einen RTS- und einen RPG-Part die in der Reihenfolge RPG -> Rundenstrategie -> RTS ablaufen. Divity: Dragon Commander bewerte ich am Ende gehe jedoch als erstes auf die einzelne Parts des Spiels ein.

      Der RPG-Part besteht in seinem Kern aus euer Pflicht als Kaiser (oder Kommandant) die Vorschlägen der Ratsherren abzuweisen oder stattzugeben. In Divity:Dragon Commander entsenden die Imps, Untoten, Echsen, Zwerge und Elfen jeweils einen abgesandten der euch mit den Wünschen seines Volkes konfrontiert. Wenn einer der Ratsherren einen Vorschlag hat, stellt er ihn automatisch vor. Ihr könnt dann mit den anderen Ratsherren reden um herauszufinden was das jeweilige Volk davon hält oder direkt eine Antwort geben. Wenn euch das Thema zu heiß ist, könnt ihr auch einfach keine Antwort geben indem ihr in den Rundenstrategie-Part springt.

      Die Integration mit den Ratsherren, das Treffen der Entscheidungen und die daraus resultierenden Folgen haben direkten Einfluss auf die beiden anderen Parts des Spiels und sind auch schön umgesetzt. Gratulieren möchte ich den Entwicklern an dieser Stelle zu der Auswahl der Themen zu denen ich eine Entscheidung abgeben kann.
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      Bei den Killerspielen hab ich gelacht, das Projekt "Megabombe" und "Supersoldat" der Imps waren auch großartige Einfälle


      Neben dem Rat benötigen auch eure 4 Kommandeure ab und zu von euch einen Tipp bzw einen Befehl. Dabei dreht es sich um Konflikte zwischen ihnen, persönliche Schwächen und ihre Vergangenheit. Auch hier haben die Entwickler einen tollen Job gemacht und mir bei ein paar Entscheidungen echtes Kopfzerbrechen bereitet.

      Zu guter Letzt müsst ihr irgendwann heiraten und dann eurer Frau bei ihren Problemen beistehen.

      Der Rundenstrategie-Part besteht aus einer riesigen Karte, die in kleine Länder eingeteilt ist. Ähnlich wie in Risiko schiebt man hier Truppen von Land A nach Land B und trifft dabei auf Feinde. Im Gegensatz zu Risiko kann man Gebäude bauen die einem in jeweiligen Land einen zusätzlichen Effekt (Goldeinnahmen werden erhöht etc), eine Karte generieren (dazu später mehr) oder einem erlauben Truppen zu bauen. Dabei gibt es 3 Werte für jedes Land. Der erste ist eure Beliebtheit beim jeweiligen Volk (entscheidet über die Anzahl von Truppen die man maximal bauen kann), Bevölkerung (Ressourcen um Truppen bauen zu können) und Gold das pro Runde generiert wird. Die Beliebtheit und Bevölkerung entscheidet wie viele Truppen ihr pro Runde bauen könnt, wenn ihr das jeweilige Gebäude im Land errichtet. Außerdem werden Gebäude mit ihrer steigenden Anzahl auch sehr teuer, also überlegt euch wo ihr eins errichtet. Die Karten die von den Gebäuden generiert werden, haben unterschiedliche Effekte und können in bestimmten Situationen eingesetzt werden. (Söldnerkarten verstärken eure Truppen etc)

      Sollte es auf dem Brett zu einer Schlacht kommen, könnt ihr die Schlacht automatisch von einem Kommandanten oder eurer Armee automatisch berechnen lassen oder selber als Kommandant an der Schlacht teilnehmen. Im letzteren Fall springt das Spiel in den RTS-Part indem ihr euch in einen Drachen verwandeln könnt. Auch hier kommen Beliebtheit und Bevölkerung in Form von Unterstützern und Rekruten zum Einsatz. Für jede Einheit die ihr baut benötigt ihr eine bestimmte Anzahl von Rekruten und Unterstützern. Dabei sinkt die Anzahl der Rekruten und es steigt die Anzahl von verbrauchten Unterstützer. Ansonsten gibt es 2 (!) Produktionsgebäude und ein Ressourcengebäude für die Rekruten. Wäre der Drache nicht, würde der schon sehr minimalistische RTS-Part das ganze Spiel noch weiter runter ziehen, aber so macht es immerhin Spaß gegen die KI zu kämpfen. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden werden die Schlachten zu ausdauernden und schwierigen Angelegenheiten.

      Insgesamt gelingt es den Entwicklern einen gelungenen Genremix zu produzieren, der am RTS-Part dank fehlender Diplomatie und geringen Truppenumfang sowie am Rundenstrategie-Part wegen fehlender Diplomatie deutliche Schwächen hinterlässt, während der RPG-Part sehr genial und motivierend umgesetzte wurde.

      Grafisch und Soundtechnisch ist das Spiel solide, ohne größere Wow-Effekte zu produzieren. Der Umfang ist mit 10 - 12 Stunden mit dem ersten Durchlauf der Kampagne normal.

      An sich ein großartiges Spiel, was ich für mich selbst immer wieder gerne spiele. Ein Lanmodus ist in allen Versionen verfügbar, online kann nur über Steam gezockt werden.

      Grafik: 7/10
      Sound: 7/10
      Gameplay: 8/10
      Plattformen: PC (Steam, GoG-Download und Disk)
      Es ist vollkommen normal sich einen Pinguin aus dem Zoo mitzunehmen. :D
    • Sly Boots schrieb:

      Gutes Review! Das Spiel interessiert mich auch, da ich schon die vorherigen Divinity-Games verschlungen habe (ok, Beyond Divinity war schwach aber die anderen super). Leider erfordert es Steam Anbindung und ich hasse Steam! Oder beschränkt sich Steam wirklich nur auf den Multiplayer-Part? Kann ich die Solokampagne ohne Steam starten?
      Ich hoffe bei Original Sin gibt es keine solcher Kopierschutz-Quereleien, auf das Game bin ich nämlich wirklich scharf. :)


      Kauf es dir als Diskversion und benutzt den GOG-Key im Zweifelsfall wenn du auf Steam keine Lust hast. :)
      Ohne Steam fehlt dir halt nur die Onlineoption, wobei da eh nix los ist. Der Lanmodus ist aber überall dabei und Solo kannst du das Spiel auch so spielen.
      Es ist vollkommen normal sich einen Pinguin aus dem Zoo mitzunehmen. :D
    • Mir schwellen beim spielen schon hart die Eier.
      Dabei kann ich mit RTS so nichts anfangen. Meine letzten beiden Spiele waren da Dawn of War I + Winter Assault und davor Warcraft 3. Sonst habe ich mit dem Genre nie was anfangen können.

      Und da kommen Larian um die Ecke mit einem wüsten Eintopf an Genres. Das Ganze kann gar nicht schmecken. Da trifft süßes auf salziges mit etwas Schärfe. Aber der Humor und die Persönlichkeit, die Dragon Commander ausstrahlt hält alles für mich zusammen.

      Ich versuche die RTS Runden schnell hinter mich zu bringen, um wieder aufs Luftschiff zu kommen, um weiter politische Entscheidungen zu fällen und mit diesen tollen Charakteren zu interagieren, die mehr und mehr ihre Verschrobenen Seiten zeigen. Vor allem, wie die mich alle am Anfang erst mal runter machen. "Halbblut Bastard!", genau das würde ich auch zu einem Typen sagen, der sich auf Wunsch in ein Hausgroßes Monster verwandeln kann. :devil: Wobei mir derzeit sogar die RTS Runden Spaß machen. Wobei ich da noch am Anfang bin und mit dem Drachen leichtes Spiel habe. Ich schicke meine Einheiten einfach Richtung Feinde und drücke "R". :dbz:

      Holy Shit fühlt sich toll an ein Drache zu sein. Gerade am Anfang ist man noch sehr mächtig, aber verdammt, genau so muss sich ein Drache anfühlen. Ich weiß bereits, das es später nicht mehr so einfach wird, wenn die Gegner verstärkt auf Luftabwehr setzten. Aber derzeit sitze ich die ganze Zeit mit einem dämlichen Grinsen vor dem Bildschirm, während ich die Gegner verbrenne. Genussvoll Ärsche treten. Als Drache. Was für ein Spiel. Was für ein herrliches Chaos von einem Spiel.
      PSNID/NINID/Steam: crewmate

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