Hamburg, 28.04.2014. Die Spieler der Welt DE 2 von Empire Four Kingdoms (mobile Version, in den Top 10 der umsatzstärksten Onlinespiele der Welt 2013) treten vom 28. April 2014 bis zum 4. Mail 2014 geschlossen in einen Streik gegen den Spielehersteller GoodGame Studios. Der Streik umfasst sowohl den Boykott von Rubinen – der Spielewährung von Empire Four Kingdoms und die Haupteinnahmequelle von GoodGame Studios – als auch den Angriff von Mitspielern, bei dem die meisten Ressourcen verbraucht werden. Der Grund liegt in den Wucherpreisen des Spiels, die zu massiv überhöhten Spielkosten führen, die sonst in Onlinespielen kaum anzutreffen sind. Um in der angeblich kostenlosen Spielwelt überleben zu können, müssen Rubine gekauft werden und dies zu saftigen Preisen. Die Option, das Spiel kostenlos zu nutzen, führt nach einigen Wochen und Monaten zu unendlich langen Wartezeiten und dem ständigen Unterliegen in Kämpfen. Wer keine Rubine kauft, ist verloren und hört entweder auf oder stürzt sich in horrende Spielkosten im drei- bis vierstelligen Bereich, um das Spiel weiterspielen zu können, ohne dabei zu ahnen, welche Kosten letztendlich auf ihn zukommen könnten. Das Spiel ist völlig überteuert und stürzt Arbeitslose, Studenten und Rentner, die überhaupt die Zeit zum Spielen haben, in ungeahnte Schulden, denn der Suchtfaktor des Spiels ist stärker als die Vernunft.

Nach der Ansicht einiger Spieler verstößt der Hersteller nicht nur gegen den Wucherparagraphen, sondern auch gegen die gesetzliche Informationspflicht für Onlinedienste, bei Spielbeginn über die Kosten zu informieren, die für ein durchschnittliches Spielerlebnis auf einen zukommen könnten. Statt einer transparenten Aufklärung über die möglichen Kosten im Verlaufe des Spiels wird ein kostenloses Spielvergnügen suggeriert, das aber mit der Zeit immer weniger nutzbar wird. Denn die Investitionen an Zeit, die der Spieler erbringen muss, werden immer höher, und mit der Zeit gewinnt der Spieler nicht nur immer weniger Schlachten, sondern muss zum Schluss machtlos zusehen, wie Heerscharen von Mitspieler mit Hilfe von Rubinen seine Burgen im Stundentakt erobern, seine Verteidiger niedermetzeln und seine Rohstoffe abtransportieren. Irgendwann werden ein paar Rubine gekauft in der Hoffnung, die Lage zu verbessern, der Spieler ahnt aber noch nicht, wie viele Rubine dafür mit den mit der Zeit exponentiell steigenden Kosten wirklich eingesetzt werden müssen. Mit drei Klicks hat man schnell online anfänglich 5 Euro und zum Schluss 90 Euro und mehr pro Woche ausgegeben und verliert bald den Überblick, wie viel man bereits ausgegeben hat. Bei den ständigen Angriffen hilft letztendlich nur der Ausweg, sich einer Allianz anzuschließen, aber aufgrund der vom Hersteller veranstalteten wöchentlichen Wettkämpfe, bei denen die Allianzen ausgezeichnet werden, die die meisten Gegner besiegt haben, schießen die Kosten erst recht in die Höhe. Viele Spieler sind verzweifelt, weil ein Aufhören mit dem Verlust aller Burgen in wenigen Tagen einhergehen würde und dann nicht nur die Burgen, sondern auch die Spielfreundschaften verlieren würden. Die Spieler, die die Kosten halbwegs im Griff haben, ärgern sich über die horrenden Preise für notwendige Ausgaben wie beispielsweise die Erweiterung der Allianz für weitere Mitspieler. Wenn man eine Allianz mit 30 Spielern um zwei Plätze erweitern möchte, werden umgerechnet 35 Euro fällig. Der Preis wird mit jeder Erweiterung fällig und wächst wie bei allen anderen käuflich erwerbbaren Objekte in dem Spiel exponentiell in die Höhe.

Die Preisliste für Gebäude (de.board.goodgamestudios.com/e…8669-FAQ-Kosten-und-Level) zeigt, dass die Kosten für eine voll ausgebaute Burg bei 365.500 Rubinen liegt, die umgerechnet ca. 180 Euro entsprechen (1.000 Rubine kosten umgerechnet 50 bis 75 Cent). Es gibt wöchentlich stattfindende Online-Angebote von 30 Minuten Dauer, bei denen 75% bis (sehr selten) 100% Rubine dazu gegeben werden, selbst dann kosten die sieben voll ausgebauten Burgen, die man ausbauen muss, um höhere Spiellevel zu erreichen, stolze 630 Euro. Selbst wenn man auf die Luxusausstattung verzichtet, bei einer zum Überleben notwendigen Ausstattung mit Burggraben, Bäckerei, Stall, Wachtürmen und Übungsplatz beträgt der Preis für sieben Burgen immer noch 230 Euro. Hinzu kommen die laufenden Spielkosten wie der Kauf von Rohstoffen, Ausrüstungen, Werkzeugen und Waffen. Die Burgen produzieren nur einen Bruchteil der zum Bauen notwendigen Ressourcen wie Holz und Stein. Der Spieler wird damit gezwungen, entweder die Ressourcen beim Händler mit Rubinen zu saftigen Preisen zu erstehen oder seine Mitspieler zu überfallen und deren (womöglich gekauften) Rohstoffe zu erbeuten. Die Ausrüstungen, Werkzeuge und Waffen für einen Angriff gibt es zum einen in einer kostenlosen, aber gegenüber Rubinspielern relativ wertlosen Version, zum anderen in hochwertigen Versionen, die dann aber Rubine kosten. Für einen Angriff kann man gut und gerne Rubine im Wert von 1,00 bis 2,50 Euro ausgeben, dabei kommen schnell zusätzliche Ausgaben von täglich 5-10 Euro zusammen.

Die Spieler der Welt DE 2 haben aufgrund der Wucherpreise die Schnauze voll und boykottieren den Hersteller die 18. Kalenderwoche vom 28.04. bis zum 04.05.2014.
Dies kann überprüft werden, indem ein kostenloser Spielezugang eingerichtet wird und die Beschreibungen der Allianzen gelesen werden.
Auch ein Blick in die Online-Spieleforen des Herstellers zeigt, dass das Problem bereits seit geraumer Zeit beim Hersteller ohne Resonanz angesprochen wird.