Poststreik und Zollbenachrichtigungen - Auswirkungen?

dingsbums schrieb:

PS: Bezüglich warum so viele Leute keinen Hermes Versand wollen. Ich kann aus meiner Sicht nur zwei Gründe dafür sagen:
1. Bei Hermes dauert es ewig bis ein Packet ankommt (bei uns ca. 2 Wochen). DHL ist (wenn sie nicht streiken ) im Normalfall wesentlich schneller.
2. Bei uns gibt es keine Hermes Filiale (ist einfach 20 km entfernt) und wenn er dich dreimal nicht antrifft (was eigentlich immer der Fall ist, da in Arbeit) geht es dahin bzw. zurück.

3. Mindestens beim ersten Zustellversuch gibt es IMMER eine Karte in den Briefkasten, vollkommen egal ob man zu Hause ist oder nicht.
4. Auf den zweiten Zustellversuch wird gerne mal verzichtet und das Paket wird direkt in irgendeinen Hermes Paketshop (Computerladen, Frisör, etc.) verfrachtet mit beschissenen Öffnungszeiten.

5. Bei einem Einfamilienhaus wurde nicht zugestellt, da der Name nicht am Klingelschild steht (da hat selbst der Hermesfahrer, der dann die Zweitzustellung gemacht hat, den Kopf geschüttelt) bzw. vorhandene Adressen werden nicht gefunden (mehrfach vorgekommen).

6. Zustellungen erfolgen zu unmöglichsten Zeiten und sogar an Feiertagen (da hab ich persönlich extremes Mitleid mit den Zustellern).

Ich hab sogar irgendwo gelesen, dass Amazon massive Probleme mit dem Versand hat, seitdem die auf Hermes umgestiegen sind. Persönlich lasse ich mir meine Amazon-Bestellungen nur noch an die Packstation kommen, die kommen wenigstens mit DHL.

Kann aus jüngster Erfahrung bestätigen, dass der Zoll so tut, als sei alles wie sonst (und sich dann noch bei Anfrage via Telefon quer stellt. Also manchmal… Edit: wobei der Beamte vor Ort jetzt wiederum superfreundlich war XD). Eine Sendung darf ich mir jetzt nochmal zuschicken lassen, wobei ich froh bin, dass sie nicht verschollen und beim Absender wieder angekommen ist.

Warte ansonsten auch noch auf ein recht teures Paket, welches eigentlich garnicht mehr in diesen Zeitraum hätte fallen sollen (nur wegen eines vorgelaufenen Fehlers samt Umtausch) und nun schon zwei Wochen rumliegt und könnte gerade nur kotzen über diesen Umstand, speziell wenn ich von weggekommenen Paketen und überfüllten Lagern lese. Macht die Wartezeit, die ich an sich nicht so wild fänd, nicht wirklich angenehmer.

Edit: Genial. Kurz nach meinem weinerlichen Frustpost hat sich der Sendungsstatus nun nach fast zwei Wochen tatsächlich geändert. Jetzt bin ich mal gespannt.
Edit2: Und unbeschadet angekommen. Das nächste Mal warte ich mindestens einen Tag länger, bevor ich mich wie ein Depp aufrege. >_>

Ich hab auf ein kleines DHL paket was aus deutschland nach deutschland (BW->NRW) geschickt wurde sage und schreibe 5 wochen warten müssen (kann es per DHL tracking nummer beweisen) und an der stelle frage ich mich, was das soll?! Streik bei der Post macht doch garkein Sinn, da man die arbeit ja bloss aufschiebt und sich jeden tag mehr und mehr pakete stapeln - auf sowas können nur genies kommen -.-

Wo bleibt denn bei der lokführer gesellschaft die arbeit liegen? Die leute sammeln sich ja nicht bis ultimo an den bahnhöfen sodass an nem montag morgen 10.000 statt 200 personen fahren wollen - du weisst ganz genau worauf ich hinauswollte, daher ist dein sarkasmus fehl am platz

Jo, er hat dennoch Recht. Nach deiner kühnen "Streik-Logik" dürften weder Amazon-Fritzen, noch irgendwelche Leut im produzierenden Gewerbe jemals streiken, denn da bleibt nunmal immer Arbeit/offene Aufträge liegen.

Jene Streikenden haben dann halt im Falle des Erfolges ebenjenen hart erkämpft u müssen danach doppelt ran oder im Falle eines Mißerfolgs die doppelte Arschkarte gezogen; so isses nunmal.

Erstmal passiert Folgendes: Aufträge/Arbeit bleibt liegen und wie du sagst, nutzen Leut vermehrt die Konkurrenz. All das schadet der bestreikten Firma und das ist auch Sinn u Zweck der Sache: Ökonomischen "Leidensdruck" aufzubauen, so daß die Firmenleitung "sich bewegen muss".

Blackmail also, aber leider von Zeit zu Zeit anscheinend absolut nötige blackmail, wegen der Natur des Menschen (Gier und der Drang nach Profitmaximierung hebeln moralische Aspekte der menschlichen Natur leider mit Leichtigkeit aus) und so

Und die Güterwaggons mit den Containern voller Waren lösen sich auch einfach in Luft auf wenn sie nicht gefahren werden. Toll \o/

Pestilence schrieb:

@Azazel:
Also ich möchte in einer Gewerkschaft sein, die mit den Arbeitsplätzen seiner Mitglieder spielt.

Du Risktaker

Pestilence schrieb:

Also ich möchte in einer Gewerkschaft sein, die mit den Arbeitsplätzen seiner Mitglieder spielt.

Super! Dann bist du in einer fähigen, da risikobereiten Gewerkschaft. Wenn man sich auf dieses "böse Spiel" i dfreien Marktwirtschaft nicht einlässt, kann man das mit der Gewerkschaft auch gleich sein lassen. So nach dem Motto: Streik schon, aber bitte-bitte nicht so, daß es unsrem lieben guten Betrieb dadurch schlechter gehen könnte und somit all unsre Arbeitsplätze in Gefahr sind

Mit dem Scheiß Totschlagargument kommen doch die Firmen seit Anbeginn des "Aufmuckens des Arbeitsviehs"...
Umgekehrte Erpressung, nur dieses mal von Erpressern, welche am deutlich "längeren Hebel", bzw auf dem viel größeren Geldsack sitzen. Da ist mir erstere "blackmail" nachvollziehbarer und lieber. Natürlich gilt es abzuwägen, ob ein Arbeitskampf noch Sinn macht, wenn die Firma schon aus dem letzten Loch pfeift. Aber wie igno mal richtig schrieb: Den Säcken geht's hervorragend, sie wollen eben nur noch ein bisschen (viel) mehr vom "großen Glück" (kurz: Sind gierige Schweine).

Da beißt sich die Katze in den Schwanz, Pesti


edit@Syntiq: Ja, das hat er schön zu Ende gedacht, den argumentativ völlig wasserdichten rage-post. Wir durften einen kurzen Abglanz seines überirdischen Genies erhaschen, welch ein Privileg für all die Unwissenden

Post/DHL zahlen im Vergleich zu ihren Mitbewerbern die mit Abstand höchsten Löhne, wenn ich nicht falsch informiert bin. Bei Hermes zB gibt es nur Subunternehmer bzw. Selbständige. Jeder verlorene Arbeitsplatz bei Post/DHL hin zu neuen Arbeitsplätzen bei den Mitbewerben führt also im Endeffekt nur dazu das am Ende schlechtere Löhne heraus kommen.

Selbst bei den kritisierten Subunternehmen von DHL erhält man als Paketbote noch 2.067 brutto im Monat, in Bayern. Ist dann ein Stundenlohn von fast 12,- EUR. Für einen Job der keinerlei Qualifikation voraus setzt, abgesehen von einem Führerschein. Damit möchte ich ausdrücklich nicht sagen das der Job einfach wäre, auf keinen Fall. Das ist körperlich auf jeden Fall harte Arbeit und anstrengend. Und mit Sicherheit wird die reguläre Arbeitszeit auch hier und da überschritten (Das wird aber nicht exklusiv bei Post/DHL sein) Vielleicht darf man aber gleichzeitig mal fragen was dann genehm wäre als Lohn für einen Job der nun einmal eben kein Studium und keine Ausbildung voraus setzt.

Bei GLS gibt es übrigens offiziell 8,50/Stunde, Hermes will das min. 1300,- brutto gezahlt werden und überprüft das (angeblich) natürlich auch. Bei allen Subunternehmern. Wie DPD bezahlt weiß niemand so genau, da geht es nach Stückgrößen und Mengen. Lediglich UPS zahlt das gleiche wie DHL. Bzw. eher: Das gleiche wie die DHL Subunternehmer. Die Subunternehmer von UPS hingegen erhalten weniger. Wie viel weniger, keine Ahnung.

Natürlich muss man dennoch nicht jubeln wenn Post/DHL jetzt mehr Arbeitsplätze an ihre eigene Subunternehmertochter verlagern, bei der es die derzeitigen Löhne von über 15 EUR/Stunde für die Zusteller nicht mehr gibt. Logisch nachvollziehbar bleibt es trotzdem, warum man sich zu diesem Schritt entscheidet. Logisch nachvollziehbar bleibt hingegen - zumindest für mich nicht - wie man als Endverbraucher sich nun ernsthaft freuen kann wenn der böse "Ausbeuter" Post/DHL vllt. Arbeitsplätze ganz streichen muss, weil der schlaue Endverbraucher nun auf Hermes & Co. setzt, wo die Mitarbeiter ja fast schon wie im Schlaraffenland geradezu fürstlich entlohnt werden. Aber gut, komplexere Zusammenhänge im Kontext mit den bevorzugten Kommunikationsplattformen wie Einzeiler-Facebook für Likes oder 140-Zeichen-Twitter sind halt so 'ne Sache für sich. Da ist ein Shitstorm schon geiler und einfacher.

Wie hier wieder auf einzelnen details rumgekaut wird... nochmal zur verdeutlichung: Beispiel 1 - Bahnstreik: macht sinn, da es A keine wirkliche nennenswerte konkurrenz gibt und dadurch eine grosse Unruhe in der Gesellschaft entsteht, da die bürger zuhause bleiben oder zusehen müssen woher sie ne karre kriegen - und B bleibt die meiste Arbeit eben nicht liegen, sondern eben NUR die güterzüge, für die sich aber kein arsch intressiert... Beispiel 2: Post Streik: macht schon wieder weniger Sinn, da es A wettbewerb in einem oligopol gibt, wo man einfach umswitchen kann nach lust und laune und B: staut sich der ganze mist an und nach dem streik hat man 10mal soviel zu tun... welcher dieser streiks hat also mehr einfluss auf die gesellschaft und daher mehr aussicht auf erfolg? Wenns nach mir ginge würde ich eh streiks komplett verbieten wie bei den beamten auch, schliesslich haben die arbeiter sich ja für den job freiwillig entschieden und wurden nicht hineingeboren wie im mittelalter - also wussten sie von anfang an was für ein gehalt sie erwartet - wenn sie es als zu wenig erachten, warum haben sie dann zugesagt und nicht stattdessen sich höher qualifiziert?