Meine TOP (FLOP) 10 der enttäuschendsten Rollenspiele aller Zeiten

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    • Für mich ist der Unterschied zwischen Action-RPG und Action Adventure vor allen Dingen in der Charakterentwicklung zu finden.

      Das Action-Adventure hat seine Wurzeln eben im Adventure; eingesammelte Objekte und deren Nutzung bestimmen jede Verbesserung. Du sammelst das Schwert, du nimmst den Herzcontainer auf. Dadurch wirst du besser. Diese Fokussierung auf Objekte ist eine klare Entwicklung aus dem Adventure Genre, dass schon zu Textadenture Zeiten Rätsel durch Benutzung von Objekten gelöst hat. Also ist imo eine item-basierte Entwicklung Adventure.

      Action-RPGs bieten dagegen die aus Rollenspielen bekannte Entwicklung auf Basis irgendwelcher Formeln, die dem Level entsprechend die Werte steigern. Es gibt einen konstanten, freien Erfahrungszuwachs anstatt eines durch Objekte vorgegebenen und damit festgelegten Fortschritt.

      Für mich hat sich das als eine sehr schlüssige und gut anwendbare Differenzierung erwiesen. Zelda ist ein Action Adventure. Secret of Mana ein Action RPG.

      Kingdom Hearts fällt für mich daher klar in die zweite Kategorie. Zudem finde ich sogar die KI Einstellungen für die Partymitglieder ziemlich gut, da könnten sich andere Genrevertreter oft ne Scheibe von abschneiden.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • Ist halt immer so eine Sache mit diesen Genremixes. Ich weis nur, das mir damals Illusion of Time nicht so gefallen hatte, weil man eben nicht lvln konnte und das obwohl man es auch ein RPG nennen könnte. (zumindest tat ich das damals, vllt war ich auch nur von der Bigbox RPG Schiene geblendet^^)

      Black Sun schrieb:

      Ja Ja, Kitsch Fehler Nr 475 .. in welche Dose muss der 1€ ?


      Warte ich sende dir gleich die Kontodaten von der Dose :D
    • So, dann kommen wir mal zur verdienten Nummer 1 aus meiner Sicht. Möchte nochmal vorausschicken, dass die Nummer 1 auch etwas mit der Erwartungshaltung zu tun hat. Sprich: Ein Spiel, was schon im Voraus mittelprächtig bewertet wird oder nicht so prickelnd aussieht, bekommt ja keine besonders große Erwartungshaltung. Umgekehrt ist es natürlich so, dass opulente Rendertrailer oder hohe Bewertungen in Magazinen doch eine andere Erwartungshaltung aufbauen. Man erwartet dann natürlich zwangsläufig, dass das Spiel das erwartete Top-Game ist und man Riesenspaß damit hat. Doch manchmal landet man dann unsanft auf dem Boden der Realität...und fragt sich: Das soll jetzt das grossartige Ober-Spiel sein, was so in den Himmel gelobt wird? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
      Ich spiele Rollenspiele schon seit dem guten alten Phantasy Star 1 damals auf dem Master System, habe zig RPG´s durchgezockt und viele, viele, viele Games lieben gelernt. Doch ganz gleich, wieviele ich gespielt habe oder noch in Zukunft spielen werde, bei keinem anderem Spiel war die Enttäuschung im Nachhinein so groß, habe ich den Kauf so sehr bereut, habe ich mich so alleine im Spiel gefühlt, was das Spiel so emotionslos, war so wenig gutes Rollenspiel im Game...es ist eine Spielserie, die ich seit Jahren geliebt habe, bei der ich einige Vertreter zu den besten RPG´s aller Zeiten zählen würde...denn der „Gewinner“ ist und kann nur sein:

      01 FINAL FANTASY XII

      Na was war ich doch seinerzeit begeistert...vom Trailer natürlich. Square halt. Schon der lies ein episches Spektakel sondergleichen vermuten, die Nachricht, dass FF XII in der Welt von FF Tactics spielen würde, lies mich ebenfalls aufhorchen. Erste Screenshots ließen dann auch keinen Zweifel an der zweifellos vorhandenen ersten Güteklasse der PS2 Optik. Ausserdem kündigte man den Verzicht auf Zufallskämpfe an – mich stören sie nicht besonders, mag aber auch gerne Titel, bei denen die Gegner immer sichtbar sind.
      Tja, kleine Sorgenfalten bekam ich dann durch das Preview in der Maniac, bei der eine Einschätzung von 60-80 Spielspaß für das Game als Fazit gezogen wurde...für ein Final Fantasy schon nicht so der Bringer. Und nach der unendlichen Enttäuschung über Crystal Chronicles, FFX-2 und FFXI (was ja seinerzeit erst gar nicht hierzulande auf der PS2 erschien), hatte ich doch kurz eine gewisse Skepsis. Vor allem das neue Kampfsystem wurde kritisiert und die Charakterentwicklung. Dinge, die über alle Maßen für mich Sinnbild eines guten RPG´s sein müssen. ABER: In den meisten Reviews waren die Bewertungen überragend, die 40/40 in der Famitsu sind nur ein Beispiel. Auch die meisten deutschen Magazine gaben hohe Bewertungen, die Maniac schliesslich doch über 90 %. Tja hätte das Spiel 20/40 oder 50% Spielspaß bekommen, wäre meine Erwartungshaltung sicher nicht so gewaltig nach oben geschnellt. Doch es kam, wie es kommen musste, FF XII hat mich auf (fast) ganzer Linie enttäuscht.
      Das offensichtliche ist natürlich die ausgezeichnete Optik und die riesigen Landschaften von FF XII, die zeigen, wozu die PS2 imstande war. Doch so toll die Optik auch war, sie war gleichzeitig abwechslungslos, emotionslos und langweilig. Bei den alten FF´s boten die Städte alle sympathische Details, emotionale Momente und eine gewisse Liebe zum Detail...bei FF XII wurde alles zur homogenen, leblosen Masse an Texturen. Dem Spiel geht jede Emotion ab, auch Humor, der früher immer ein Teil von Final Fantasy war, geht dem Teil total ab.
      Das Spiel nimmt sich selbst unendlich wichtig, zelebriert sich selbst in opulenten Zwischensequenzen und bietet ein riesige Menge an zu entdeckenden Nebenmissionen und Extras, doch ohne jeden Zusammenhang, ohne Spannung. Die grundsätzliche Story um politische Machtspiele und zwei Imperien wäre theoretisch schon geeignet, eine vernünftige Story zu erzählen, doch zwischendurch war scheinbar keine Zeit mehr dafür. Während man auflevelt und sich in Nebenmissionen verliert, bekommt man hin und wieder ein paar Zwischensequenzen und Storybrocken vor die Füße geworfen, nach dem Motto: Hier, sieh mal zu, was Du damit machst.
      In der extremen Gleichförmigkeit und Überfrachtung des Spiels, ist einem das grundsätzliche Spiel dann erstmal herzlich egal. Trotz Riesen-Umfang war es selten so spassfrei, eine so sterile, leblose und lieblose Welt zu erkunden. Einen großen Teil tragen auch die Charaktere zum Spiel dazu bei. Wobei: Moment, mal: Charaktere? Also in etwa sowas wie Locke? Celes? Cyan? Anyone? Nein? Sehr schade! Charaktere kann man es nicht wirklich nennen, es werden einem ein paar völlig gleichförmige, völlig uninteressante und völlig langweilige Personen vorgesetzt. Von tollen Charakteren und ihren tollen Geschichten können alte FF-Hasen schließlich so einiges erzählen. Doch auch hier versagt das Spiel auf ganzer Linie. Die Ironie des ganzen ist jetzt nur, dass einer der wenigen interessanten Charaktere des Spiels, Balthier, ein hundertprozentiger Abklatsch von Star Wars HAN SOLO ist. Na wenn DAS mal keine Aussage ist, wenn man schon so vorgehen muss, um wenigstens einem im Spiel ein wenig Leben einzuhauchen.
      Leben, das ist ein gutes Stichwort. Leben ist es, was FF XII so abgeht, wie kaum etwas anderes. Das ganze Spiel wirkt völlig emotionslos, sinnentleert und distanziert. Die ganze Zeit über läuft das Spiel atmosphärisch an einem vorüber, ohne dass man sich groß etwas daraus macht. Und das bei einem Rollenspiel, insbesondere wenn es sich Final Fantasy schimpft, ist für mich TÖDLICH.
      Charakterentwicklung, Story, Atmosphäre und Spielwelt versagen also schonmal auf ganzer Linie.
      In Sachen Spieldesign und Gameplay sieht es dann nicht anders aus. Eine grundlegende Neuerung war ja der Verzicht auf die Zufallskämpfe und die Entwicklung eines neuen Kampfsystems. Und dieses, soviel kann ich sagen, gehört zu den schlechtesten, die ich jemals erlebt habe in einem Rollenspiel.
      Bei kaum einem anderen Final Fantasy war das Aufleveln so wichtig wie hier, also musste auf das Kampfsystem eine besondere Sorgfalt gelegt werden. Man verzichtete nun auf den Extra-Bildschirm bei Gegnerkontakten und griff die Monster direkt an. Das Kampfsystem will eine Fortschrittlichkeit sein, ist aber letztendlich nicht nur ein Rückschritt, sondern gar eine Lächerlichkeit.
      Eine der grössten Peinlichkeiten ist das Kampfsystem in engen Räumen oder Dungeons. Nicht nur, dass die Kamera teils völlig sinnfrei und wirr hin und her schwenkt, bis sämtliche Übersicht flöten geht. Teilweise könnt ihr die Gegner durch Wände hindurch verkloppen. OK, wäre bei Magie ja noch logisch, wenn man die Gegner so angreifen könnte. Aber durch Wände hindurch, also ich weiss ja nicht...
      Das Spiel will sich insgesamt mehr an westlichen Rollenspielen orientieren, und dieses Echtzeit-Gehacke war schon immer alles andere als tiefgründig und für mich weitestgehend spielspaß-frei. Durch die Gambits wird nun versucht, das Spiel komplexer zu machen. Doch diese Unehrlichkeit ist letztendlich der Knackpunkt: Andere Rollenspiele machen keinen Hehl daraus, dass der Charakterfortschritt und das Aufleveln letztendlich auch eine Abfolge von Zahlen sind. FFXII versucht erfolglos, dies zu kaschieren und bietet mit den Gambits dann auch noch die Möglichkeit, das Verhalten der Party festzulegen. Das heisst, ohne Eurer Zutun wird dann auf die Gegner eingehackt. Was jetzt daran spielerisch komplex oder gar gut sein soll, wenn man nicht selbst spielt, sondern nur zuschaut, entzieht sich völlig meiner Logik. Wenn ich einen Film sehen möchte, will ich zuschauen, wenn ich ein Spiel zocke, will ich die Kontrolle haben, will selbst bestimmen, was ich tun oder erleben möchte.
      Doch so macht FF XII auch diesen Punkt völlig falsch, das Spiel läuft dann fast völlig ohne Eurer Zutun ab und vor allem völlig am Spieler vorbei. So spielt dann FFXII munter mit sich selbst. In der Zwischenzeit könnt ihr ein paar Liegestützen machen, kochen oder ein gutes Rollenspiel zocken.
      Das ist letztlich das Traurige an FFXII: Es nimmt den Spieler nicht mit und ist völlig leblos. Es feiert sich selbst mit einem extrem aufgeblähtem Umfang und opulenten Zwischensequenzen, doch zu keinem Zeitpunkt habe ich die Spielwelt genossen, habe ich die Charaktere geliebt, die Atmosphäre aufgesaugt, eine gute Story erlebt, auch der Soundtrack kann mit älteren Teilen nicht mithalten. Durch grosse Fehler in Sachen Design und Gameplay läuft das Spiel dann völlig an einem vorbei. Ratlos blieb ich hinterher zurück und fragte mich: Wo war das Rollenspiel???

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    • Nö, in Rage geschrieben hab ich mich eigentlich nicht. Aber es ist auch klar, dass man bei einem emotionalen Genre wie Rollenspiele nicht vollkommen emotionslos agieren kann.
      Emotionslosigkeit ist im Übrigen das, was ich FF XII am meisten vorwerfe. Ebenso gibt es keine "Objektivität", wenn es um Enttäuschung geht. Es geht um eine gewisse Erwartungshaltung, die enttäuscht werden kann. Objektiv find ich FF XII nicht ein schlechtes Spiel, darum ging es hier auch gar nicht im Thread. Es ist nur für mich durch die überzogenen Bewertungen und den Trailerhype zu einer Riesenenttäuschung geworden. Warum, sieht man ja.
      Es gibt auch Spiele, die meiner Meinung nach ziemlich unterbewertet sind und die besser einschätzen würde, als ihre Bewertungen in diversen Magazinen.
      Dass nicht alles an FF XII schlecht ist, habe ich auch erwähnt. Doch die für mich bei einem RPG wichtigsten Punkte (Atmosphäre, Charaktere, Story, Spielwelt, Kampfsystem) haben mich durch die Bank nicht überzeugt. Ebenso mag mancher nicht nachvollziehen können, dass ich VI, VII und IX als die besten Teile der Final Fantasy Serie einschätzen würde.
      Ausserdem sind gerade bei Rollenspielen unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben wie bei kaum einem anderen Spielegenre entscheidend. Der eine gewichtet die Story z.B. in Sachen RPG höher ein, als die Grafik. Dem anderen ist das Kampfsystem dann wichtiger als der Soundtrack und so weiter.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der Pate ()

    • Und genau das stört mich etwas: Viele finden das moderne Kampfsystem zu simpel, aber wo bitte ist das alte kompliziert? Die Spiele sind einfach immer schon super simpel gewesen, da ist XII sogar eher komplizierter, da man eben nicht immer die gleichen Funktionen auswählt und dann alles geskripted abläuft.

      X ist besser als VI-XIII, aber halt völlig altbacken.
    • 108 Sterne schrieb:

      Es geht ja nicht um die schlechtesten, sondern um die, die einen persönlich am meisten enttäuscht haben. Mich hat FFXII auch "enttäuscht", weil es sich null wie FF anfühlt, aber es ist dennoch ein gutes Spiel.
      Es fühlt sich total nach Final Fantasy an. Die Charaktere, die Welt (Ivalice ist eh die beste FF-Welt), die Gegner, die Musik/Soundeffekte. Nur weil es sich beim Gameplay ein bisschen unterscheidet (Kämpfe sind im Grunde immer noch ATB, nur halt etwas anders/flotter präsentiert) und es keine Weltkarte gibt (immer noch viel besser als das "Auswählen" in FF10) ist es ja nicht automatisch "kein FF mehr". Final Fantasy 14 hat ja auch, obwohl es ein MMORPG ist, totales Final Fantasy-Flair.
    • Nein, sorry, und da muss ich wieder rundum widersprechen. Charaktere, Welt, Storytelling, die Gegner, nichts davon fühlt sich nach FF an. Ivalice hätte nie eine FF Welt werden sollen, weil es so grundlegend stilistisch anders ist als alles, was FF davor und danach bot. Ivalice hätte ein eigenes Franchise sein sollen, so komplett losgelöst wirkt es vom restlichen FF.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"