Super Castlevania 4

Obwohl SC4 für mich eines meiner Lieblingsspiele ist und ich es dem MD Castlevania vorziehe muss ich aus heutiger Sicht sagen das es Spielerisch von SotN und fast allen GBA und DS Castlevanias übeholt wurde. Das Gesamtkonzept von SC4 ist klasse mit den abwechslungsreich gestallteten Leveln, den tollen Bossen, den 3D Effekten, der genial Musik und der beweglichen Peitsche. Die neueren Teile wie SotN haben halt mehr Umfang, noch imposantere Bosse, mehr zum entdecken und auch das Aufrüsten der Helden macht Spass. Wobei ich sagen muss das es für mich bis auf die N64 Castlevanias und dieses Castlevania BeatemUp kaum schlechte Teile der Serie gibt, selbst mit dem PS2 Teil hatte ich viel Spass.

Toller Rom Hack von Vitor Vilela, der durch eine SA-1 Patches bekannt ist. Nun hat er eine Methode gefunden, ohne SA-1 Chip bestimmte Spiele zu beschleunigen. Praktisch ein Patch von Slowrom auf die Fastrom Variante. Das macht SC IV in diesem Falle 10-30% schneller. Gerade mal getestet (USA ROM).


Das Spiel ist in der Tat sichbar schneller, damit auch die etwas träge Steuerung. Alles recht flüssig nun. Das fixt natürlich nicht das leichte Zitterscrolling, aber besser spielbar ist es jetzt auf jeden Fall.


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Shinobi MG schrieb:

Die neueren Teile wie SotN haben halt mehr Umfang, noch imposantere Bosse, mehr zum entdecken und auch das Aufrüsten der Helden macht Spass

Für mich ist das dann eine komplett andere Reihe geworden, die vom Spieldesign kaum mehr Ähnlichkeiten hat. Konami hatte halt keine Ahnung mehr, wie man mit der eigentlich 8-Bit Serie weitermachen soll und hat erst aus der Reihe ein Metroid gemacht, später ein Devil May Cry und dann ein God of War. Seit Vampires Kiss gibt es für mich kein weiteres Castlevania mehr. (oder kam Legends später?) Zumindest keine mit eigener Identität und vor allem keine, die ich gern spielen möchte.

Geschmäcker sind verschieden, aber gerade die Metroidvania Games, hatten mich erst näher an Castlevania gebracht. Zwar kannte ich bereits die NES und SNES Titel, aber bei Circle of the Moon (GBA) war ich so sehr drin gefangen, dass ich es mehrmals durchgespielt hatte.

Danach freute ich mich über jeden neuen Teil und habe auch alle 3 GBA und 3 NDS Teile zu 100% durchgespielt.

LoS habe ich auch auf 100% gespielt, aber das geht ja wieder in eine andere Richtung. Könnte mich aber nicht rein auf das klassische Gameplay festlegen, wenn man dem Spieler mehr bieten kann, als Level zu schaffen und Bosse zu besiegen (obwohl ich Bloodlines auch sehr gemocht und sogar auf Hard durchgespielt habe)

Also ich im Sommer im Ulraub war, hab ich mir an den Abenden mal Super Castlevania IV in der Castlevania Collection vorgenommen. War ja auf einem Castlevania Trip und habe zuvor Adventure auf dem GB und das Original auf dem NES komplett durchgespielt (ohne spulen, Speicherständen und Continues).

Auf Super 4 war ich dann am neugierigsten auch wenn ich es eigentlich lieber zuvor auf dem SNES gespielt hätte. Der sehr gute Ruf und das etwas eigensinnige Gameplay, welches noch klar auf den 8-Bit-Teilen beruht (die ich ja so gut finde) gepaart mit modernerer Steuerung und erweiterten Angriffs und Bewegungsmöglichkeiten schienen doch eine spannende Mischung zu sein. Vampires Kiss wurde ja auch dafür abgestraft, da es wieder zu einer klassischeren Steuerung zurückkehrte. Allerdings hörte ich ja bereits von einigen Skeptikern, dass die neuen Peitschen-Angriffe nicht gut zum Leveldesign passen würden.

Ich hab es dann zwar nicht ohne Lebensverlust durchgespielt, wie es erst geplant hatte, doch dafür habe ich den zweiten Durchlauf (das Spiel startet nach dem Durchspielen wieder von vorn mit höherem Schwierigkeitsgrad) gepackt, den ich zuvor nicht geübt hatte, da ich eigentlich nicht vorhatte einen 2nd loop clear zu spielen. Hier also mein Lauf:



Und wie waren jetzt meine Erfahrungen mit dem Spiel? Ich starte mal mit den Fazit und sage, dass ich das Spiel nicht sonderlich mag und dass es absolut unstimmig gestaltet wurde. Zumindest, wenn man vor hat nach Spielhallenlogik ein Durchspielen ohne Continue anzustreben. Das auf Konsolen damals recht übliche "Durchsterben", wenn es denn (wie hier) unendlich Continues gibt, ist wahrscheinlich die stimmigste Art das Spiel zu spielen.

Warum ist das so? Castlevania ist ja als 16-Bit Remake des Original-Castlevanias auf dem NES geplant/Designt worden. Optisch macht es das auch außerordentlich gut. Super IV sieht für ein fast noch frühes SNES Spiel grandios aus, ohne aber die höchsten SNES-Sphären der ganz späten Jahre zu erreichen. Bis auf ein paar Ausfälle in den Kompositionen ist auch die Musik außerordentlich stark. Zumindest theoretisch ist es auch spielerisch ein Erbe des Erstlings. Eigentlich gibt es viele packende und recht gnadenlos designte Momente, die man am Original so schätzt (oder hasst ).

Allerdings... und das ist das große Problem des Spiels... will es auch eine art AAA Spiel sein, wie wir sie in moderner Zeit kennen. Top Grafik und vor allem sollen die neuesten modernsten Grafikeffekte /-Spielereien gezeigt werden, die gerade so angesagt sind. Im Fall von Super Castlevania IV sind das Spritemanipulationen bspw. mit Nintendos Mode 7. Verkehrt ist daran ja nichts aber einige (oft minutenlange) Levelabschnitte scheinen nur zu existieren, diese Grafikfähigkeiten zu zeigen, ohne, dass sie Spaß machen oder interessant zu spielen sind (rotierender Keller, schwankende Riesenkronleuchter).

Außerdem wollte man unbedingt mehr Spielzeit bieten. Und das hat es definitiv. Für ein lineares Actionspiel ist es mit rund 90 Minuten extrem lang. Ist doch gut, oder? Naja, nicht, wenn die Qualität nicht stimmt. Die Level haben oft nur so ein, zwei oder drei typisch knackige Castlevania-Momente und sind ansonsten vollgestopft mit seichtem Füllwerk. uninspiriert und taktisch sinnlos positioniertes Peitschenfutter ohne Ende. Die Level sind oft 10 Minuten lang während das erste Castlevania insgesamt 18 Minuten lang war. So könnt ihr euch vorstellen, wie aufgeblasen Super IV ist und sich auch anfühlt.

Besonders ätzend ist so natürlich das Erlernen der harten Passagen, wenn man vorher 8 Minuten bis dort hin zocken muss, um dann einen pixelgenauen Sprung inklusive perfekt getimeten Peitschenhieb zu testen. Außerdem gibt es auch wieder zufällig ablaufende Momente, die ein Erlernen natürlich etwas vom Glück abhängig machen. Daher habe ich auch den one life clear nicht weiter verfolgt, da man manchmal einfach auch Glück braucht. Bspw. einer der letzten Bosse mit der Lanze, der einen ohne Chance killen kann, wenn er einfach häufiger und schneller seine Rammattacke ausführt, was er auch manchmal macht.

Wenn jetzt diese ganzen harten Original-Castlevania-Sequenzen fehlen würden, wäre es ein entspanntes unaufgeregtes Grafikdemo AAA Spiel für die Massen. So ist es einfach eine unstimmige Mischung.

Das Peitschengewedel ist auch extrem hässlich und kann euch schon mal die Steuerung verhageln, ist aber manchmal leider notwendig.


Was ich mir wirklich wünschen würde ist ein ROM Hack, in dem die Level drastisch eingedampft werden. Auf maximal ein viertel, ausschließlich mit den Sequenzen, die spielerisch anspruchsvoll sind, ohne den ganzen Ballast, der nur unnötig streckt. Dann könnte es ein echtes 16 Bit Remake von Castlevania 1 sein.