Vegan werden?

mr-edit schrieb:

Also fressen ist schon eine herablassende Formulierung. Zumindest da wo ich herkomme. Das wollte ich klar stellen. Ein bisschen Etikette sollte wohl noch drin sein.

Na ja, kommt drauf an: Wenn Du Dir ansiehst, wie sich viele Menschen mit Fertiggerichten, Fast Food oder Pizza-Schnellservices geradezu zuschütten, dann ist die Bezeichnung "Fraß" schon recht treffend. Jedenfalls passender als "Essen", denn gesund ist das Zeug garantiert nicht. Vor allem nicht in diesen Übermengen.

Was die Etikette betrifft: In einigen orientalischen Ländern gehört es zum "guten Ton", dass man nach dem Essen rülpst. Geschieht dies nicht, beleidigst Du den Gastgeber und darfst sein Haus nicht mehr betreten. Okay, wir leben hier nicht im Orient. Bei uns gilt Rülpsen als asozial. Aber überall sind die "Etikette" halt anders.

Hängt aber sicherlich auch mit unserem Lebensstil zusammen. Die Wenigsten sind noch bereit, täglich eine Stunde in der Küche zu brutzeln, es sei denn man ist Hobby-Koch, oder so. Da ist es halt bequemer, Fertiggerichte (meist nicht-vegane) in die Mikrowelle zu stellen, den Knopf zu drücken - und fertig ist der "Fraß". Ich halte das allgemein für eine Erscheinung in (immer hektischer werdenden) Industriegesellschaften. Alles darf nix mehr kosten und muss schnell gehen. Am schlimmsten ist IMO das "Essen", das man in Flugzeugen bekommt. Da esse ich besser gleich gar nix. "Fraß" ist da noch stark geschmeichelt. Würde es eher als "Müll" bezeichnen.

Zeitweise bin ich mal auf Fisch- und Geflügelgerichte umgeschwenkt. Konnte dadurch binnen weniger Wochen mehrere kg abnehmen. Hat mir auch prima geschmeckt. War nur leider nicht vegan.

Ich glaube das ist sogar das größte Problem unserer Zeit. Noch 2-3 Generationen vor uns mussten die Menschen essen was da war, aber bereits jetzt sind wir schon wieder an dem Punkt wo Essen wieder beliebig geworden ist. Nicht weil es mangelt, sondern weil es im Überfluss vorhanden ist und damit null wertgeschätzt wird. Über 80% der Deutschen kauen ihre Nahrung nicht ausreichend. Supermärkte schmeißen Nahrungsmittel Tonnen weise weg. Der Ansturm auf die Tafeln sprengt bald jede Dimension, weil sich immer mehr Menschen das nackte Überleben nicht mehr finanzieren können.

Ich habe den Verdacht dass wir uns als Art bald obsolet machen auf diesem Planeten, denn die Probleme hängen irgendwie alle systemisch zusammen unter der fetten Überschrift Marktwirtschaft. Ich bin da bei pseudo und seinem "wörldwide cömmunism 2.0". Aber wer die Menschheit kennt weiß dass nix so viel weltfremder Scifi ist wie Star Trek.

Einen Hoffnungsschimmer gibbet ja: "wir" als "Menschheit" habens noch niemals alle gemeinsam "probiert", es ging bisher immer in Opposition zu einem konkurrierenden System, welches oft genug von seinen armen sözialistischen Brüdern profitierte (DDR-Billiglohn-Profiteure, namhafte Firmen, btw) u diese gleichsam zu erpressen, wie auch auszuhungern wusste (Stichwort: Kredite des "Dicken" an den "Dünnen).

Hoffentlich zwingt uns dereinst nicht schiere Not&Elend zu einem solchen, diesmal wirklich fairen globalen Ansatz.


In Hollywood "helfen" da gern die Aliens, oder ein "Märtyrer"/"Sündenbock" a la Dr Manhattan; darauf kann ich aber gut&gern verzichten

Aber srsly half uns ja bisher tatsächlich "nur" das Damoklesschwert der atomaren Abschreckung u das Konzept der Möglichkeit eines erfolgreichen Gegenschlags, bzw des atomaren Gleichgewichts der Kräfte vor dem totalen Genozid, traurig. Ohne strengen Vadder mit Rohrstock sind wir anscheinend zu oft asozialer Müll

Editz, weil man trotzdem lachen soll:

Wird vielleicht ja "endlich" Zeit fürne Doomsday-Device im Erdinneren; der timer schön mit unsrer "Erfolgsbilanz" hinsichtlich unsres Planeten gekoppelt, was das den ganzen gierigen Pennern die Sporen geben würde, sich zukünftig zu zügeln, kurzum: wie schnell Cartman von den Pfunden, bzw von den chickenwings runter wäre, wenns hieße "nie wieder okama gamesphere Zocken"...:duck&weg:

@BigJim @bbstevieb
Das Problem mit „best-of“-Listen ist halt oftmals der persönliche Geschmack.

Wir haben vor ein paar Tagen Hamburger mit veganen Tiefkühlpaddies gemacht. Mit denen von Blockhaus, die u.a. aus Ackerbohnen bestehen. Die fand ich z.B. superlecker, da sie nicht versucht haben, den Fleischgeschmack nachzumachen, wie viele andere vegane Paddies. Trotzdem waren sie sehr geschmackig.

Als ich am Anfang immer mal Fleisch und vegan gegessen habe, habe ich auch immer verglichen, aber das stört letztendlich nur. Mittlerweile vergleiche ich nichts mehr mit der Fleisch/Wurstvariante und kann viel besser entscheiden, was mir davon tatsächlich schmeckt. Das ist aber ein Prozess, der Zeit braucht und mit Fleisch und Vegan im Wechsel schwer funktioniert.

da ich offiziell käsesüchtig bin wird das schwer bei mir mit veganer Ernährung

Auf Fleisch/Wurst kann ich mittlerweile komplett verzichten. Da fehlt mir nichts mehr. Aber vegan bin ich trotzdem nicht und esse auch noch regelmäßig Käse, da mir da noch die Alternative fehlt

Das ist bei mir auch so gewesen. Konsistenz und Geschmack wurden mittlerweile komplett geresettet, ich vergleiche gar nicht mehr mit Fleisch. Und ist auch nicht unbedingt so, dass Fleisch immer vorzüglich zubereitet wird.
Bei Gerichten, die stark von ihren Gewürzen abhängen, weil ich wirklich nicht, warum ich noch Fleisch verarbeiten sollte. Chili oder Curry... kann man alles auch mit Linsen genießen. Das 0815-Fleisch schmeckt man doch sowieso kaum mehr raus.

Ich finde als grobe Richtung kann man sagen, dass vieles was Hühnchen imitiert schon sehr gut funktioniert, alles was Rind imitiert...schwieriger

Meine persönlichen Top-Marken:

- Vegetarian Butcher (insbesondere Burger Patties, aber auch Chicken Nuggets etc.)
- Rügenwalder ist auch zu großen Teilen sehr gut. Allerdings mag ich die Teewurst, die Salami und auch die Leberwurst überhaupt nciht. Die Schnitzel, das Hack, die Lyoner sind dagegen super
- Absoluter overkill ist aber die Gutfried-Veggie-Schinkenwurst. Die empfehle ich wirklich jedem der mal gemindfucked werden will. Da kann man MAXIMAL im Nachgeschmack irgendeinen Unterschied zu normaler Geflügelwurst schmecken.

Oh ja absolut! Die ist auch ein Must Buy von mir

Danke für die Tips werde beim nächsten Einkauf mal einiges davon mitnehmen.

Garden Gourmet ist Nestle, da hat man dann gleich das Prinzip der Nachhaltigkeit über Bord geworfen, wenn man das kauft und den Konzern unterstützt.

Nicht perfekt, aber trotzdem noch besser als Fleisch.

mr-edit schrieb:

Da hier im Thread ja vulgäre Sprache legitim ist, (fressen, pissen usw.) hier mal ein Nachtrag zu meinem veganen Probeessen (von Seite 15).

Habe im Laufe des Nachmittags mehrfach an meiner Mineralwasser-Bulle gezutscht und war gezwungen durch das vegane Gericht mehrfach tief zu rülpsen. Mittlerweile ist es wohl auch im Verdauungstrakt angekommen und ich musste bereits zwei mal lautstark davon furzen. Der Geruch war dabei schon leicht beißend. Bin mal gespannt ob ich dann noch beim Stuhlgang süffig abscheißen werde.

Mal abgesehen das der Text absichtlich überspitzt geschrieben ist. Ging es mir doch etwas im Bauch herum da ich solche Hülsenfrüchte nicht gewohnt bin. Man sagt ja auch, jedes Böhnchen ein Tönchen.

Himmel ist jetzt mal gut...

@mr-edit

Wenn ein veganes Gericht solche Schwierigkeiten bei dir auslöst, solltest du dringend mal deinen Magen/Darm Trakt prüfen lassen. Denn es mag dir ja nicht schmecken, ist legitim, aber es ist kein Gift

Du solltest mehr Fleisch essen.



Hier ist übrigens das Video zum Bild

Puhhh, diese moralisierende Klugscheißerei, die in dem verlinkten Kanal mitschwingt, dieser sektenhafte Überlegenheitshabitus, die Erleuchtung gefunden zu haben, nach der all die anderen dummen Lämmchen noch suchen, ist das, was mir den Veganismus als Bewegung so unsympathisch macht.

Dabei ist es mir sogar einigermaßen egal, welchem Ernährungsglauben man nun folgt, so lange das, was auf dem Teller landet, so gut und hochwertig ist, wie es der eigene Geldbeutel eben zulässt. Gerade habe ich mir aus Neapel tolle Büffelbutter, einen dicken Klumpen Büffelmozzarella und zwei schöne Stücken Pecorino Romano mitgebracht. Und all diese schönen Dinge lehren mich stets aufs Neue, dass das Leben zu kurz ist für Askese. Deshalb werde ich auch nie auf tierische Produkte verzichten. Wenn andere das anders halten, ist das okay, aber bitte ohne Moralkeule und missionarischen Eifer.