Und genau hier würde ich dir widersprechen.strohhalm schrieb:
Bessere Bezahlung mehr Nachwuchs.Maniac555 schrieb:
Das Problem ist meiner Meinung nach aber auch, dass immer nach besserer Bezahlung geschrien wird obwohl die Bezahlung der Krankenpflege jetzt nicht wirklich schlecht ist (Altenpflege sei Mal ausgenommen, da es keine gesonderte Ausbildung mehr ist)Die Arbeitsbedingungen und Perspektive in der Pflege ist halt wirklich der letzte Rotz. Aber diese beiden Sachen gehen halt Hand in HandChino schrieb:
Ob nach der Krise eine bessere Bezahlung des Personals erfolgen wird, wage ich auch ganz stark zu bezweifeln, denn seit Jahrzehnten wird nun für eine bessere Bezahlung gekämpft und nahezu nichts ist geschehen.
Keine Perspektive, kein Nachwuchs, keine besseren Arbeitsbedingungen.
Aber am Grundgerüst der Pflege/Ärzte-Hierarchie lässt sich schlecht rütteln.
Da steht auf der einen Seite die Pflege-Lobby die sich immer weiter emanzipieren will ala "wir sind was völlig anderes als Ärzte und daher übernehmen wir keine ärztlichen Tätigkeiten" und auf der anderen Seite die elitäre-Ärzte-Arroganz die sich weigert Hochheilige Aufgaben auch an nichtärztliches Personal weiter zu geben.
Aber ich glaube da wird's hier zu politisch...
Ich bezweifle, dass sich viele Jugendliche (zumindest die die grundsätzlich der Pflege nicht abgeneigt sind) von einem Nettogehalt von 2200€ (NRW, mein eigener Verdienst nach einem Jahr Berufserfahrung inkl. aller Zulagen in Steuerklasse I) und einem Ausbildungsgehalt von über 1000€ (im ersten Lehrjahr) abschrecken lassen. Das ist für einen Ausbildungsberuf immernoch sehr gut (auch wenn es natürlich besseres gibt).
Ich denke, dass sich in der heutigen Zeit einfach wenig junge Menschen dazu bereit erklären eine Lehre zu machen und damit ihr Karriere-Leben zu beenden.
Denn nach der Ausbildung kommt am Ende nicht mehr viel. Klar kannst du eine Fachweiterbildung machen, jedoch lernst du mehr Theorie. In der Praxis kriegst du äußerst wenig neue Kompetenzen die du nicht genauso auch ohne Fachweiterbildung hättest.
Nicht umsonst arbeiten im OP und in der Anästhesie auch Pfleger ohne Weiterbildung (was keine Kritik ist). Hierarchisch kannst du ohne Studium auch nur in die Abteilungsleitung und das wars. Machst denselben Job und schreibst nen Dienstplan (überspitzt).
Ich bin zu 100% überzeugt, dass wir deutlich mehr Menschen in den medizinischen und pflegerischen Bereich kriegen würden, wenn wir zumindest theoretisch eine Aussicht geben würden bestimmte Kompetenzen erlernen zu können und ggf. auch ein medizinisches Mitspracherecht zu haben.
“Tell people there's an invisible man in the sky who created the universe, and the vast majority will believe you. Tell them the paint is wet, and they have to touch it to be sure.”