The House in Fata Morgana

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    • PatrickF27 schrieb:

      Ich kann mich gar nicht erinnern, dass explizit Jahreszahlen genannt werden, ist das der Fall?
      Generell ist das ja kein historischer Roman, sondern pure Fantasy, von daher ignoriere ich sowas einfach
      1086 - 1099. Fantasy ist für mich so etwas wie die Forgotten Realms, oder so. Hier spielt die Geschichte halt in Portugal und erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte. Da kann man wenig mit Fantasy rechtfertigen, dann könnte man ja tatsächlich plötzlich Autos oder Flugzeuge im Mittelalter rumdüsen lassen. Hier waren die Autoren einfach nur schlampig und haben keine gute Recherche betrieben à la "So, wir sind jetzt im 11. Jahrhundert in Portugal, wie lebten die Menschen dort damals?"
      Die Geschichte ist spannend, aber zum Teil zu langatmig und unbeholfen erzählt. Der Autor (Autoren?) verliert sich ständig in Nebensächlichkeiten. Und die Kondenzstreifen am Himmel über dem Gladiator-Filmset reissen mich aus der Immersion, leider.
      Und ja, ich bin ein Geschichtsnerd, der sich bei ausgeschenktem Tee in Portugal 20 Jahre nach der Schlacht von Hastings die Haare rauft. Ich habe kürzlich eine 90minütige Dokumentation über die Fehler in "Im Westen nichts Neues" gesehen, wo ein Militärhistoriker alles genau sezierte. 95% der fehlerhaften Darstellungen wären mir im Leben nicht aufgefallen. Dagegen sind Tee und Fensterscheiben im Frühmittelalter ignoranter Dummfug.

      Und wo ich schon am Pöbeln bin - der Soundtrack ist wunderschön, allerdings hat man die Texte scheinbar einfach via Google-Übersetzer ins Portugiesische übersetzt, laut Muttersprachlern resultiert das in aberwitzigen Formulierungen und Fehlern, z.T. wirkt alles wohl unfreiwillig komisch und unbeholfen. Ich schnalle das natürlich nicht, da ich die Sprache nicht verstehe, dennoch ist hier insgesamt eine ähnlich schlampige Arbeit abgeliefert worden. Sehr, sehr schade.
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von James McNulty ()

    • Dagegen gibt es genug portugiesische Muttersprachler auf Youtube in den Kommentaren, die sich freuen, dass überhaupt mal die Sprache in einem japanischen Werk genutzt wurde. Man kann es auch echt übertreiben... Die äußerst holprigen Lyrics jedes Sawano-OSTs gehören ja auch dazu und da verstehen wir Deutschen ja noch, dass es falsch ist (wenn man überhaupt versteht, was die völlig falsch intonierten Worte bedeuten :D ).

      Ich befürchte das Game gefällt dir eher doch nicht so gut, denn normalerweise achtet man auf solche Details nicht... ich kann genauso sein, aber nicht, wenn mir was taugt. Das Game ist pure Fantasy. Bei all dem was im Game passiert, müssten einige der Charaktere längst an Mangelerscheinungen und Muskelatrophie gestorben sein.
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      it's more like "tactical addition to our post counters !"
    • Näää. Gute Anime haben keine Filler :P
      Ich fand die Dialoge am Ende auch zu viel des Guten. Einfach weil so viel Geplänkel überflüssig und mit bereits bekannten Infos und ... *awkward silence?* ... in die Länge gezogen wurden.
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    • Ignorama schrieb:

      Filler gehören in jedes japanische Werk, nie einen Anime geguckt?
      Nein, tatsächlich noch nie. Hier ist der Autor tatsächlich zu sehr von sich und der Bedeutung seiner Worte überzeugt. Hätte ihm bloß mal jemand auf die Schulter getippt und gesagt: "Brudi, das Thema hast Du jetzt schon 3x durchgekaut, der Leser hat's kapiert, denke ich!"
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"
    • Aber jetzt mal im Ernst, du meckerst doch beim Witcher oder bei Game of Thrones auch nicht über Magie und Drachen? Oder doch? Denn das sind natürlich genauso wenig historisch fundierte Mittelalterstories sondern fantastische Geschichten wie eben House in Fata Morgana.
      Bei nem Kondensstreifen in Gladiator hingegen kann ich den Immersions-Break natürlich auch verstehen. Aber da ist für mich ein deutlicher Unterschied.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von PatrickF27 ()

    • Nun ja, der Vergleich hinkt, da GoT und The Witcher reine Fantasysettings sind, ohne Bezug zu realen Hintergründen. Die Entwickler von Fata Morgana haben sich ganz bewusst für ihre realistische Orientierung entschieden, was kann ich als Leser also bitteschön dafür, dass sie es schlampig umgesetzt haben und ich darüber stolper? Wenn ich ein Buch schreiben möchte, dann gehört eine gründliche Recherche zu meinen Hausaufgaben. Und von der "besten Visual Novel aller Zeiten" erwarte ich diese Sorgfalt der Entwickler. So einfach ist das. Geschichte ist trotzdem gut - aber eben weit entfernt von "perfekt".
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"

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    • So, ich habe alle acht Enden "freigespielt". Tolles Erlebnis, trotz der kleinen Macken und Längen. Werde die beiden anderen Geschichten auch noch lesen, brauche jetzt aber erstmal eine Pause.

      Kleiner Gag noch zum Abschluss:
      Spoiler anzeigen
      Morganas linker Arm wurde abgeschlagen, sie streckt später die rechte Knochenhand nach Michel aus :D
      Gamertag: James McNulty

      "Clean living under difficult circumstances"
    • CD-i schrieb:

      Schön, dass es hier noch jemand durchgelesen hat. Ist ja schon ein Titel wo man ein wenig Sitzfleisch braucht. Ich finde es hat sich gelohnt
      Absolut, wird auch nicht meine letzte VN gewesen sein. NOVECT haben bislang ja "nur" Fata Morgana rausgebracht, nebst Erweiterungen. Bin gespannt auf ihr nächstes Projekt:
      Gamertag: James McNulty

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