Wata Games und Heritage Auctions - die Achse des Bösen, aka wie der Scam der Preisblase funktioniert

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    • Das unmittelbarere Problem für unsereins ist, dass solche Verkäufe für graded Zeug auch die allgemeinen Preise für gebrauchte Games steigern.

      Leute schauen auf Sensationsschlagzeilen, und meinen ihr Mario 64 sei viel mehr wert als es ist. Es entwickelt sich ein neuer gängiger Preis, der verlangt wird.


      BTW, was Preisbeeinflussung angeht:
      kürzlich gab es auch beim CU Podcast mit Pat Contri eine ganz interessante Meldung dazu, wie leicht Preise im kleinen Rahmen von Normalos beeinflussbar sind.
      Da hat einer der Hörer sich gemeldet, der ein Experiment betrieben hat. Er hat über ein Jahr oder zwei lauter Exemplare eines billigen, losen Game Boy Games bei eBay gekauft. Ich glaube Rampart, irgendein Spiel, das keinen in der Version juckt. Wert waren im Schnitt wohl 3 oder 4 Dollar.
      Er hat also in der Zeit über 20 Exemplare aufgekauft, so dass es wohl nicht mehr so jederzeit verfügbar bei eBay drin stand. Als Nachweis hat er ein Foto seiner Module geschickt.

      Und tatsächlich ging der Durchschnittspreis daraufhin in die 30$ Region.
      Mit minimalen Mitteln und einer Investition von vielleicht etwas über 100$ hat er scheinbar eine Verknappung herbeigeführt, wodurch das Spiel auf einmal für mehr weg ging. Und da bei eBay auch immer Durchschnittspreise anhand ähnlicher Auktionen angezeigt werden hat sich der höhere Preis dann irgendwann als gängig etabliert.

      Sind natürlich Peanuts, fand ich aber trotzdem interessant, wie selbst im kleinen Rahmen Preise von einzelnen scheinbar gut beeinflussbar sind.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • RetroJaeger schrieb:

      Das ist in etwa das gleiche als würdest du die Oma um die Ecke für dumm erklären weil sie sich durch einen enkeltrick hat ausnehmen lassen.

      Als Außenstehender hat man leicht reden.
      soll ich jetzt jeden bemitleiden der ne 2000€ graka um 600€ auf kleinanzeigen kauft und danach rumheult das er nen Ziegelstein bekommen hat?
      klar ist es betrug und auf keinen Fall i.O. aber man soll bitte bei sachen die einem komisch vorkommen das hirn einschalten und sich vorab etwas informieren

      für mich war klar das sowas fake ist und nur der Aufmerksamkeit dient, und klar hab ich leicht reden weil ich mich ein wenig auskenne aber wenn einer keinen plan hat sich nicht vorab informiert und loszieht und um 1000te € anfängt Videospiele oder aktien oder sammelkarten oder münzen oder comics oder......zu kaufen ist für mich selbst schuld

      ich zB habe keinen plan von comics hätte ich vor mir nen 1000€ comic zu kaufen würde ich mich ganz sicher vorab genau über Fälschungen, bekannte betrugsmaschen usw informieren klar kann ich noch immer beschi*** werden aber man kann zumin. versuchen das risiko zu minimieren

      Die Preisbeeinflussung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen und leider eine unangenehme Nebenerscheinung das war auch mit ein grund warum ich schon lange aufgehört habe zu sammeln das sind mir die Spiele einfach nicht mal ansatzweise wert

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Radiant ()

    • Du verstehst nicht, dass es abseits von Mitleid oder Schadenfreude uns schadet. Denn diese Preise beeinflussen auch die echten. Kurz nach der 1,5 Millionen Auktion endete eine echte bei rund 40k. Das klingt nach einer lächerlichen Summe dagegen, weil durch die Schlagzeilen jede Relation verloren geht. Plötzlich klingen 40.000€ für ein Mario 64 realistisch. Das ist der "echte" Preis, womit das Spiel am Ende funktioniert hat.

      Und ja, auch ich habe nie an die Echtheit geglaubt. Dachte aber an PR Stunts und hätte dahinter nicht so ein perfides System vermutet. Je bekannter das wird, desto besser. Wäre ja ganz gesund, wenn der Markt implodiert
    • Ja, es ist sehr gut, dass solche Machenschaften aufgedeckt werden. Das schadet massiv dem ganzen Gradingzeugs, wenn wir Glück haben bleiben irreparable Ruf-Schäden. Idealerweise zerstört sich das Geschäftsmodell mit solchen Aktionen selbst.

      Ich persönlich bin deshalb auch höchst Schadenfroh und glücklich über jeden Videospielspakulanten, der richtig Geld damit verloren hat. Wer mit Videospielen spekuliert hat es imho nicht anders verdient als abgezogen zu werden. Merke: Es gibt immer noch jemanden, der noch gieriger ist ^^
      Mein Verkaufsthread: Pandemoniums Spieleallerei

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pandemonium ()

    • _2xs schrieb:

      Was ich lächerlich finde ist, daß jemand ein Nintendo Select und Players Choices einschickt. Man kann ja noch nichtmal den besseren Update Status geltend machen, denn ist ja alles versiegelt und wird nie aufgemacht.
      Die Versionen dürften seltener sein als die regulären. Nintendo Select oder Player's Choice wird das ja erst nach x Hunderttausenden verkauften Exemplaren der regulären Edition.
      Mein Kopf ist wie mein Browser. 15 Tabs offen, davon sind drei eingefroren und ich hab keine Ahnung, wo die Musik herkommt.
    • Radiant schrieb:

      betrug ja aber wem das nicht klar war hat eh schon verloren dazu brauch ich kein Aufklärungsvideo oder sonst was
      Ist klar, du hast das natürlich vor dem Video schon alles gewusst. :rolleyes:

      Nix für Ungut, aber solche Aussagen braucht kein Mensch. Ja, alle außer dir sind dumm.


      Leute schauen auf Sensationsschlagzeilen, und meinen ihr Mario 64 sei viel mehr wert als es ist. Es entwickelt sich ein neuer gängiger Preis, der verlangt wird.
      Richtig. Und während das 2-Millionen-Mario selbst in jedem Boulevard-Blatt stand, wird von dem aufgedeckten Betrug in keiner Zeitung was zu lesen sein.


      Insgesamt bin ich vom (Retro) Games Markt nur noch angewidert. Das einstige Hobby wird monetarisiert und quasi ausschließlich nach Gewinn bewertet. Diese Limited Buden machen doch z.B. letztlich auch nichts anderes - künstliche Verknappung um den Preis nach oben zu treiben. Macht einfach keinen Spaß mehr, nach Spielen zu suchen, wenn im Vorfeld quasi schon klar ist, dass man direkt mal nen Hunni oder mehr abdrücken darf....
      Sehe ich genauso. Mit dem Kram will ich auch nichts zu tun haben. Das ziehlt absichtlich auf Sammler, denen man das Geld aus der Tasche ziehen kann. Und meist kaufen Händler direkt größere Mengen, um die dann für das doppelte bei eBay zu verkaufen, sobald die "Rare"-Buden "out-of-stock" sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von derSammler ()

    • 108 Sterne schrieb:

      BTW, was Preisbeeinflussung angeht:kürzlich gab es auch beim CU Podcast mit Pat Contri eine ganz interessante Meldung dazu, wie leicht Preise im kleinen Rahmen von Normalos beeinflussbar sind.
      Da hat einer der Hörer sich gemeldet, der ein Experiment betrieben hat. Er hat über ein Jahr oder zwei lauter Exemplare eines billigen, losen Game Boy Games bei eBay gekauft. Ich glaube Rampart, irgendein Spiel, das keinen in der Version juckt. Wert waren im Schnitt wohl 3 oder 4 Dollar.
      Er hat also in der Zeit über 20 Exemplare aufgekauft, so dass es wohl nicht mehr so jederzeit verfügbar bei eBay drin stand. Als Nachweis hat er ein Foto seiner Module geschickt.

      Und tatsächlich ging der Durchschnittspreis daraufhin in die 30$ Region.
      Mit minimalen Mitteln und einer Investition von vielleicht etwas über 100$ hat er scheinbar eine Verknappung herbeigeführt, wodurch das Spiel auf einmal für mehr weg ging. Und da bei eBay auch immer Durchschnittspreise anhand ähnlicher Auktionen angezeigt werden hat sich der höhere Preis dann irgendwann als gängig etabliert.

      Sind natürlich Peanuts, fand ich aber trotzdem interessant, wie selbst im kleinen Rahmen Preise von einzelnen scheinbar gut beeinflussbar sind.
      Na ja, das halte ich für sehr wenig aussagekräftig. Zum einen reagiert der Markt nunmal auf Angebot und Nachfrage: Wenn ich irgendwas leerkaufe, schlagen sich die Leute um den verbliebenen Rest (siehe Klopapier in der ersten Corona-Welle). Das ist völlig normal und funktioniert überall gleich - natürlich auch bei Videospielen. Zum anderen sind in den zwei Jahren vermutlich auch alle anderen Game Boy-Spiele teurer geworden, denn das ist der Trend schon seit Jahren. Die Preise für das Spiel wären heute sicher genauso, hätte er das Experiment nicht gemacht. Dazu müsste man das auf mehr als einer Plattform und mit mehr als einem Spiel machen, um Gegenproben zu haben. Von daher nette Story, aber mehr auch nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von derSammler ()

    • Das der Preis auf Anfebot und Nachfrage beruht ist klar. Und mit geringen Mitteln konnte hier das Angebot verringert werden, weil all die ständig verfügbaren Exemplare verschwunden sind.
      Dass der Preis sich auch sonst so entwickelt hatte halte ich eher für extrem unwahrscheinlich. Es gab keine generelle Verzehnfachung der Preise loser GB Games in den letzten 1-2 Jahren. Du kriegst immer noch viele davon für ein paar Kröten. Eine Preissteigerung ist das eine, das ist aber eine regelrechte Preisexplosion. Und davon ausgehend dass das wirklich so abgelaufen ist, ist das imo ziemlich eindeutig ein Ergebnis dieses Experiments gewesen.

      Vorher hätte ich btw nicht geglaubt, dass das so klappt. Aber die Indizien sprechen hier eben dafür, und nicht für ein zufälliges Ereignis.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"

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