Der Spieletest ist tot…

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    • Der Spieletest ist tot…

      Boris Schneider-Johne, seines Zeichens Product Manager für die Xbox Plattform bei Microsoft in Deutschland und Branchenurgestein, hat einen sehr interessanten und meiner Meinung nach sehr treffenden Artikel zum Thema Spieletests und Bewertungs-Systeme geschrieben.

      Da er zu seinen Power-Play Zeiten das heute oft anzutreffende Prozent-Wertungs-System quasi mit etabliert hat, ist es um so interessanter, was er heute davon hällt.

      Da der: "[Multi] James Cameron -Avatar- Thread" von diesem Thema etwas kanibalisiert wurde, mache ich hier mal einene eigenen auf.

      Wie ist eure meinung zu diesem Thema?

      Hier gehts zum Artikel:
      dreisechzig.net/wp/archives/1802
    • Ich kann dem Artikel leider nur zustimmen. Mein GamePro-Abo ist aufgrund des todlangweiligen Hypes und des Mangels vom "Mut zur Lücke" bereits vor 1,5 Jahren gekündigt worden - und ich war eigentlich mal Abonnent der ersten Stunde, nette Sachen wie einige Importtests und kompetente Redakteure (André Horn z.B., der ja nun schon lange nicht mehr testet) haben das Magazin lesenswert gemacht.

      Als ich am Ende reingeschaut habe, gab es massig 90er Wertungen zu lesen, kaum noch etwas unter 60 abgesehen von einigen Wii- und DS-Spielen. Importe, überhaupt alles "skurrile", wurde rausgeschmissen, man war nur noch am Hochjubeln des Mainstreams interessiert und bot immer krassere Wertungen. Soweit ich weiß wurden sogar 95% bereits gebrochen. Langweilig..

      Die vom Kolumnist angesprochene EDGE ist meiner Ansicht nach das beste Magazin zum Thema Videospiele. Die Testtitel sind sorgfältig ausgewählt und Nischenspiele aus Übersee kommen ebenso breit zu Wort wie ein westlicher Blockbuster-Titel. Die Wertungen haben mir durchweg immer gefallen. 2D-Shooter bekamen eine 8, Ego-Shooter mit einem Wahnsinnshype schonmal eine 6. Man hatte eben einfach mehr das Gefühl von unabhängigen Tests, denn wer in seiner gesamten Chronik nur 11 Spielen die Höchstwertung von 10 Punkten vergab, der wirkt einfach glaubwürdiger.
      Von der Bedeutung her würde ich alles ab 91% mit einer 10/10 gleichsetzen, und da schleudern auf dem Prozentsystem basierende Magazine während der Weihnachtszeit schonmal pro Heft fünf derartiger Stempel heraus, ganz zu schweigen von den unzählige Awards für Sonderleistungen (Sound, Grafik, Atmosphäre usw.).

      Wenn man noch werten muss (und die Mehrheit möchte es nunmal), dann würde ich das 10er-System deutlich bevorzugen. Aber andere Aspekte wie Metacritic & Co (dass sich daran Redakteure gezielt orientieren um Wertungen herunterzuziehen war mir neu) werden eine unbelastete Kritik bei den meisten Schreiberlingen zu verhindern wissen, da bin ich relativ sicher.
    • RE: Der Spieletest ist tot…

      Original von bmX
      Boris Schneider-Johne, seines Zeichens Product Manager für die Xbox Plattform bei Microsoft in Deutschland und Branchenurgestein, hat einen sehr interessanten und meiner Meinung nach sehr treffenden Artikel zum Thema Spieletests und Bewertungs-Systeme geschrieben.

      Da er zu seinen Power-Play Zeiten das heute oft anzutreffende Prozent-Wertungs-System quasi mit etabliert hat, ist es um so interessanter, was er heute davon hällt.

      Da der: "[Multi] James Cameron -Avatar- Thread" von diesem Thema etwas kanibalisiert wurde, mache ich hier mal einene eigenen auf.

      Wie ist eure meinung zu diesem Thema?

      Hier gehts zum Artikel:
      dreisechzig.net/wp/archives/1802
      Aber er hat damals mit seinen rund 20 Lenzen natürlich den totalen Durchblick gehabt und seine Tests waren alle besser ... ich finds schon dreist fast allen anderen die Kompetenz abzusprechen und gleichzeitig sich selbst als "Erfinder" der Tests darzustellen, dementsprechend arm find ich auch den Artikel
    • Das Problem sind nicht die Prozentwertungen, sondern dass das Wertungsspektrum nicht voll ausgenutzt wird. Bei vielen Zeitschriften oder Webseiten pendeln die Wertungen zwischen 80 und 95%.

      Spieler mit jahrelanger Erfahrung benötigen darüber hinaus weder Wertungen, noch schön geschriebene Texte. Die können Spiele in der Regel nach den ersten Screenshots korrekt einschätzen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RouWa ()

    • Aber er hat damals mit seinen rund 20 Lenzen natürlich den totalen Durchblick gehabt und seine Tests waren alle besser ... ich finds schon dreist fast allen anderen die Kompetenz abzusprechen und gleichzeitig sich selbst als "Erfinder" der Tests darzustellen, dementsprechend arm find ich auch den Artikel



      er schreibt ja nicht das er es erfunden hat, sondern das sie es übernommen haben. Und das sie es damals für eine gute Idee gehalten haben. Ich denke in über 20 Jahren kann man seine Meinung ja auch ändern. Zumal er ja mehr auf die Entwicklung der Test eingeht. Und da stimmt es schon das zwischen den frühen 80ern und heute ein großer Unterschied besteht. Die Skala wurde damals zB noch weitaus flexibler ausgenutzt als heute, und viele damalige Tests lesen sich wirklich wie subjektive Meinungen und nicht wie Gamepro Baukasten.

      Man kann sich natürlich streiten was besser ist. Viele damalige Tests, und auch einige moderne Neuinterpretationen sind mir wiederum zu subjektiv, und man kann nur schwer daraus ableiten ob ein Spiel etwas für einen ist. Dafür sind sie aber natürlich viel schöner zu lesen als die klassischen Tests von Maniac und Co. Mit den Wertungskästen hat er auch nicht ganz unrecht. Speziell bei PC Zeitschriften gab es da in den letzten Jahren einige kuriose Abarten.


      Imo kann man aber auch nicht nur über die Tests schimpfen. Die Spieler sind doch heute auch nicht besser. Es wird immer stärker kritisiert, engstirniger geurteilt und selbst ansich gute Spiele werden wegen Kleinigkeiten nieder gemacht. Gerade von uns, die es ja eigentlich besser wissen müßten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Black Sun ()

    • Hab den Artikel vor ein paar Wochen mal gelesen, ich stimme aber generell nicht zu.

      Zeitschriften mit professionellen redaktionellen Abläufen haben imo durchaus das Recht und sollten auch in der gewohnten 100er Skala werten. Darin sehe ich kein Problem.

      Das Problem ist eher, daß es heute allzuviele Redakteure auf der Durchreise gibt, die mal kurz für ein Jahr oder so Reviews schreiben; keine wirklich erwiesenermaßen erfahrenen Profis.

      Zweites Problem: Die Wertungen sind unglaubwürdig geworden, weil Zeitschriften sich inzwischen schon scheuen irgendwas unter 70% zu bewerten.
      Die Skala ist absurd geworden, weil die unteren 50% ungenutzt bleiben.

      Man muß sich die Logik vor Augen halten: Bei einer 100%er Skala sollten nicht 75er Titel als Durchschnitt gelten, es sollten 50er sein.
      50% muß Mittelmaß sein, nicht toll, aber auch nicht übel. Sonst hat die 100er Skala keinen Sinn.

      Ein weiteres Problem sind semi-professionelle und unprofessionelle Reviews im Netz. Da wird (auch bei nexgam) in einem so differenzierten Wert wie bei Profi-Publikationen gemessen, und jeder Reviewer pickt sich eine mehr oder weniger absurde Wertung raus. Das erweckt den Eindruck von genauer Abwägung nach gleichen Standards, die aber nicht existiert.
      Seiten wie nexgam sollten sich auf 5er Wertungen oder maximal eine 10er Skala einigen; solange es keine feste Redaktion mit diskutierten Wertungen zu jedem Review gibt, sind die Nachkommastellen irreführend.
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • Man muß sich die Logik vor Augen halten: Bei einer 100%er Skala sollten nicht 75er Titel als Durchschnitt gelten, es sollten 50er sein. 50% muß Mittelmaß sein, nicht toll, aber auch nicht übel. Sonst hat die 100er Skala keinen Sinn.


      nächstes Problem....

      Sind die heutigen 75% Spiele wirklich nur durchschnittlich und haben lediglich 50% verdient, oder sind sie vielleicht doch überdurchschnittlich gut, werden von den verwöhnten Spielern aber nur noch als unterdurchschnittlich wahr genommen ?


      Ich denke man muß auch berücksichtigen wie man zu dem heutigen Stand gekommen ist. Ein Magazin hat meinetwegen zu 3DO Zeiten angefangen. Die Spiele wurden immer besser/ausgereifter, hat ein Shockwave schon 80% gehabt, muß man jetzt dem Nachfolger aus objektiver Konsequenz 80+ % geben. Die Qualität der Spiele steigt weiter, ein G Police müßte nach altem Maßstab also schon 90% bekommen. Problem: Nach dem Prinzip wäre man schon 1999 bei 100% Wertungen angekommen. Also reduziert man die Wertungen künstlich. Gran Turismo 2 bekommt die gleiche Wertung wie GT1, mit dem Vermerk das GT1 nach aktuellen Maßstäben nur noch 85% bekommen würde. Viele Magazine führen top 10 Listen wo ältere Spiele mit dem Eintreffen aktuellerer abgestuft werden, um die Distanz zu wahren. Und irgendwann pendelt es sich ein das 75% für X steht, 85% für Y und 90+ für Z. Also bekommt das objektiv um längen bessere XBOX 360 Spiel die gleiche Wertung wie das uralt Jaguar Spiel.
      Die Prozentskala ansich hat ihren Sinn als objektive Einstufung in einer Skala verloren, stattdessen gelten bestimmte % Wertungen als Synonym für allgemeines "Sehr gut", "gut", "Mangelhaft" usw. Deshalb wäre ich eigentlich schon lange für ein Schulnoten System anstelle der % Wertungen.

      Lediglich die schlechten Spiele werden noch halbwegs unabhängig über den unteren Bereich von 10-50% bewertet. Und auch wenn BSJ da etwas anderes schreibt, es gibt doch noch wirklich massenweise Tests mit unter 50% in den aktuellen Magazinen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Black Sun ()

    • Original von 108 Sterne

      Zweites Problem: Die Wertungen sind unglaubwürdig geworden, weil Zeitschriften sich inzwischen schon scheuen irgendwas unter 70% zu bewerten.
      Die Skala ist absurd geworden, weil die unteren 50% ungenutzt bleiben.

      Man muß sich die Logik vor Augen halten: Bei einer 100%er Skala sollten nicht 75er Titel als Durchschnitt gelten, es sollten 50er sein.
      50% muß Mittelmaß sein, nicht toll, aber auch nicht übel. Sonst hat die 100er Skala keinen Sinn.


      Genau das ist ja der Punkt. Wenn ein Spiel mit 75% schon als Durchschnitt angesehen wird, da läuft doch etwas schief.
      Hinzu kommt, das Spiele mit einer Wertung von 75% und geringer von Spielern pauschal als schlecht wahrgenommen werden.

      So kommt es zu stande, dass in Reviews meistens effektiv nur ca. 30% der möglichen Wertungsskala genuzt werden.

      Das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn was sich ein mal in den Köpfen der Leute fest gesetzt hat, ist schwer wieder raus zu bekommen.

      Konzequenz? Ein krankes System weiter nutzen? Ein vollkommen neues nehmen? Ich weiß auch kein Allheilmittel.

      Ich leite schon seit jahren aus Reviews nur eine Tendenz ab. Die Pro & Contras sowie die Persönlichen Fazits vorzugsweise verschiedener Redakteure helfen dabei. Aber bevor ich ein Spiel nicht selber angezockt habe, versuche ich an ein Spiel neutral ran zu gehen. Zum Glück ist es heutzutage bei vielen Konsolen möglich Demos zu laden. Das ist wenigstens eine gute Hilfe.
    • @Black Sun:

      Von der ganzen Abwerterei halte ich auch überhaupt nichts.
      Da wird es ja noch komplizierter und vor allem unsinniger.
      Es sollte doch klar sein, das ein 20 Jahre altes Spiel damals nach anderen Maßstäben bewertet wurde. Das sollte doch jedem klar sein.

      Und klar gibt es noch Spiele unter 50%. Diese werden aber meistens eh über einen Kamm geschoren (von den Spielern). Dann kann man ja direkt ein Predikat "nicht empfehlenswert" einführen und bei 50+% mit der Werterei anfangen.
      Wenn von den Spielern doch eh nur die Abstufungen "nicht empfehlenswert", "Mittelmaß", "gut mit Mängeln" und "empfehlenswert" wahrgenommen werden, dann sind wir ja wieder bei unserem 5 Sterne System.

      Es gab bei der Zeitschrift "Mega Fun" in den Neunzigern eine Doppelbewertung. Da war der Prozentwert, der in Balkenform direkt optisch an eine Einschätzung mit Worten gekoppelt war. Das war schön verständlich. Bei gamespot steht ja auch immer noch ein Wörtchen wie "good", "fair" etc. drunter. Das machts vielleicht etwas besser.

      Die gute alte "Total" und die deutsche alte "gamepro" vom Total Verlag haben damals schon auf Schulnoten gsezt. Das hat mir eigentlich immer gut gefallen. Da ist ein "befriedigend" auch nicht gleich 68% (wird zumindest von den Spielern anders wahrgenommen).

      Wie gesagt, ein Allheilmittel habe ich ja auch nicht. Ich plauder nur munter meine Gedanken zum Thema raus.
    • Original von bmX
      Die gute alte "Total" und die deutsche alte "gamepro" vom Total Verlag haben damals schon auf Schulnoten gsezt. Das hat mir eigentlich immer gut gefallen. Da ist ein "befriedigend" auch nicht gleich 68% (wird zumindest von den Spielern anders wahrgenommen).

      Wie gesagt, ein Allheilmittel habe ich ja auch nicht. Ich plauder nur munter meine Gedanken zum Thema raus.


      Ungläubiger!!!
      Die Total! und Gamepro haben das natürlich von GAMERS übernommen, der Sega-Zeitschrift derselben Redaktion.

      Übrigens habe ich kürzlich über Gamers meinen ersten Wikipedia-Artikel geschrieben, der nicht gelöscht wurde^^

      Aber tatsächlich, die Schulnoten sind eine sehr gute Variante. Einfach, weil sie in Deutschland universal eindeutig verständlich ist. Jeder von uns hat viele Jahre Erfahrung damit uns weiß, was eine 3 bedeutet.

      Aber bitte NICHT wie die Computer Bild Spiele, mit ihren lächerlichen Wertungskästen, wo rein rechnerisch ein Wert ermittelt wurde, für den man schon Mathematik Leistungsstufe braucht...und wo am Ende jedes Konsolenspiel höchstens ein befriedigendes Preis/Leistungs-Verhältnis haben konnte weil ja die Preise zu hoch waren.

      Bei der 100er Wertung wäre tatsächlich das Problem die Gewohnheit; alle Hefte haben sich auf einen Standard eingerichtet, und wenn eine ausreißen würde und plötzlich der Logik halber korrekt werten würde, dann stünde sie erstmal vor dem Problem, das zu vermitteln und nicht als die Zeitschrift dazustehen, die "eh immer schlecht bewertet".

      Ich hab neulich auf der Website einer alten Amiga-Zeitschrift aus UK gestöbert, die dasselbe versucht hat und dafür scheinbar viel Ärger hatte. Amiga Power hatte oft die niedrigsten Wertungen und selbst Commodore hat sie bedroht und für den Niedergang des Amiga mitverantwortlich gemacht; dabei wollten sie einfach nur die komplette Skala nutzen.

      Kurz gesagt: ich will Wertungen ,aber ich will sie halbwegs fair und nachvoillziehbar
      Bluntman3000: "bin in mpnchtennünchrn"
    • Das Schulnoten-System ist schön und gut aber wenn es nur 1 bis 6 gibt und von mir aus noch + und - dazwischen, dann kann man aber auch nicht mehr so leicht die Spreu vom Weizen trennen. Bei einer 100er Skala ist dies durch 1% Schritte viel genauer. Bei Schulnoten würde es vermutlich 50 Spiel oder mehr pro Jahr geben die alle eine 1 bekommen würden. Zählt man alle Genres und Systeme zusammen.

      Ich finde die 100er Skala perfekt, und hoffe das bleibt auch so. Ein System ganz ohne Noten wäre furchtbar wie ich finde. Man hätte überhaupt keine Übersicht mehr und muss die Kritik schon sehr genau lesen ob das Spiel nun gut sehr gut oder ein Kandidat für das Spiel des Jahres wäre.
    • Aber das ist doch gerade der Punkt. Genau genommen kann man ein Spiel gar nicht auf das Prozent genau bewerten. Mit einem unschärferen System mit Noten von 1-6 würden mehr Spiele bessere Chancen bekommen und man wüsste aus der schulischen Erfahrung was man bei welcher Note zu erwarten hat
      XBL/Steam/last.fm: ChaosBart
    • Original von bmX
      Original von 108 Sterne

      Zweites Problem: Die Wertungen sind unglaubwürdig geworden, weil Zeitschriften sich inzwischen schon scheuen irgendwas unter 70% zu bewerten.
      Die Skala ist absurd geworden, weil die unteren 50% ungenutzt bleiben.

      Man muß sich die Logik vor Augen halten: Bei einer 100%er Skala sollten nicht 75er Titel als Durchschnitt gelten, es sollten 50er sein.
      50% muß Mittelmaß sein, nicht toll, aber auch nicht übel. Sonst hat die 100er Skala keinen Sinn.


      Genau das ist ja der Punkt. Wenn ein Spiel mit 75% schon als Durchschnitt angesehen wird, da läuft doch etwas schief.
      Hinzu kommt, das Spiele mit einer Wertung von 75% und geringer von Spielern pauschal als schlecht wahrgenommen werden.

      So kommt es zu stande, dass in Reviews meistens effektiv nur ca. 30% der möglichen Wertungsskala genuzt werden.

      Das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn was sich ein mal in den Köpfen der Leute fest gesetzt hat, ist schwer wieder raus zu bekommen.

      Konzequenz? Ein krankes System weiter nutzen? Ein vollkommen neues nehmen? Ich weiß auch kein Allheilmittel.

      Ich leite schon seit jahren aus Reviews nur eine Tendenz ab. Die Pro & Contras sowie die Persönlichen Fazits vorzugsweise verschiedener Redakteure helfen dabei. Aber bevor ich ein Spiel nicht selber angezockt habe, versuche ich an ein Spiel neutral ran zu gehen. Zum Glück ist es heutzutage bei vielen Konsolen möglich Demos zu laden. Das ist wenigstens eine gute Hilfe.


      Ganz meine Meinung!
      PSN: bujin-bjn
    • Original von Thomas3313
      Das Schulnoten-System ist schön und gut aber wenn es nur 1 bis 6 gibt und von mir aus noch + und - dazwischen, dann kann man aber auch nicht mehr so leicht die Spreu vom Weizen trennen. Bei einer 100er Skala ist dies durch 1% Schritte viel genauer. Bei Schulnoten würde es vermutlich 50 Spiel oder mehr pro Jahr geben die alle eine 1 bekommen würden. Zählt man alle Genres und Systeme zusammen.

      Ich finde die 100er Skala perfekt, und hoffe das bleibt auch so. Ein System ganz ohne Noten wäre furchtbar wie ich finde. Man hätte überhaupt keine Übersicht mehr und muss die Kritik schon sehr genau lesen ob das Spiel nun gut sehr gut oder ein Kandidat für das Spiel des Jahres wäre.


      Wie Nexus schon geschrieben hat, wie willst du das bewerten ?
      Bei der technik, also Grafik und Sound, kann man noch halbwegs objektiv eine Prozent Skala durchwinken. Zumindest bis zu dem Punkt, wo sich die Wertung im Laufe der Generation bis zu 200% hoch geschaukelt hat, würde man sie nicht ständig nach unten korrigieren.

      Aber wie willst du das Design bewerten ? Objektiv ? Oder die Musik ? Also selbst wenn du die Technik objektiv von 0-100 einstufen kannst, muß bei Grafik und Sound noch immer ein subjektiver Wert für Kunst mit rein. Und das ist nicht messbar.

      Und beim Spielspaß hört es dann komplett auf. Was wenn 75% Spiel X mehr Spaß macht als 95% Spiel Y ? Wie willst du den Spielspaß so genau differenzieren das man zwischen 87% und 89% unterscheiden kann ? Das ist schlicht unmöglich. Und genau da punktet das Noten System. Denn es sagt schlicht und einfach nur aus das ein Spiel gut oder Mangelhaft ist. Ob das "gut" von Burnout Paradies jetzt besser ist wie das "gut" von Test Drive Unlimited, das entscheidet der persönliche Geschmack des Spielers.

      Wie ist denn das wenn jemand jetzt einen Test schreibt und eine Bewertung geben muß ? 10 Leute spielen das gleiche Spiel und vergeben eine unterschiedliche % Wertung. Bei einem Objektiven Test darf sowas nicht passieren. Wenn jemand Spiel X bewertet, dann tut er das letztlich meist mehr aus dem Bauch heraus, mit einer Zahl die ihm halbwegs passend erscheint, angesichts dem was man von Konkurrenz Spielen gewohnt ist.

      Wie ich oben schon geschrieben habe, die heutigen 70, 80, 90% Stufen sind doch nur noch Synonym für "Befriedigend", "gut" und "sehr gut". 60% wären dann Mangelhaft und alles darunter richtig schlecht. Die 10 kleinen % Punkte dazwischen dienen nur noch einer mehr oder weniger gelungenen Differenzierung zwischen den ganzen Spielen, mit dem Versuch sie halbwegs einzuordnen. Prinzipiell nutzen wir schon heute das Schulnoten System, nur lediglich als % Zahl verpackt, da sich das im Laufe der letzten 20-25 Jahre etabliert hat. Von daher wäre es keine große Sache sofort das System zu wechseln. Das Problem liegt in den Köpfen der Leute, die nach 25 Jahren Prozentwertung einfach auf sowas fixiert sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Black Sun ()

    • Sehr guter Artikel vom Boris.
      Kann ich nur zustimmen. Ich les eig. nur Tests bei denen dann lang Pro und Contras aufgelistet sind. Und dann wäg ich ab ob mich die negativen Punkte stören würden, oder eben nicht. Demos sind nat. auch cool, Gameplayvideos sind auch hilfreich. Ob zum Schluss bei den Tests "rechnerisch" 90% oder 'ne 4- rauskommt ist mir ziemlich Latte.

      Find auch lustig das er ZeroPunctuation erwähnt. Dessen Reviews treffen häufig meine Meinung, nat. überspitzt dargestellt.

      Wenn ich da was ändern könnte würd ich die Wertungen "abschaffen".
      Reicht doch wenn im Fazit steht:

      "Wenn euch Rennspiele gefallen dann:
      Unbedingt kaufen
      kaufen
      mal ankucken
      Nur für Hardcore Fans
      Finger weg!"

      Auf die Pc Action Dvd haben die mal ein Video mit draufgepackt, wie so'ne Wertung zum Schluss zustanden kommt.
      Was die dann Diskutieren wegen 2 Prozent mehr oder weniger grenzt schon an Lächerlichkeit.

      Edit:
      Ich kann mich auch an Ausgaben erinnern in denen dann sowas stand wie:
      "SpielXY hat jetzt einen Patch erhalten, dadurch wurde dieses und jenes verbessert, daher steigt jetzt auch die Wertung um 5 Prozent!"
      :lol:
      Ihr könnt ungenutzte Rechenkapazität für die Wissenschaft zur Verfügung stellen.
      wcg und folding

      Ace Ventura: "If I'm not back in five minutes... just wait longer. "

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Allrightythen ()

    • Also wenn man sich mal den eigentlichen Zweck von Spielebewertungen vor Augen hält, nämlich eine Hilfestellung zur Kaufentscheidung zu geben, dann ist das heutzutage angewandte System antiquiert. Wer mal eine x-beliebige Zeitschrift vom Dezember durchblättert, der wird feststellen, dass 10 oder mehr Spiele einen "Award" oder eben 85% oder besser bekommen haben und damit als Must-Haves der Konsolengeneration gelten. Nun meine Frage: Wer soll diese Spiele alle kaufen? Selbst die Leute hier im Forum, die teilweise die letzte Mark in Videospiele stecken und garantiert nicht reräsentativ für den Durchschnittsspieler sind, werden es nicht schaffen alle "Must Haves" zu kaufen. Ich habe also eigentlich gar kein Problem mit dem Prozentsystem an sich, auch wenn es natürlich viel zu geringe Abstuffungen gibt, sondern mit der viel zu hohen Bewertung vieler Spiele. Das die Qualität der Spiele gestiegen ist bedeutet doch noch lange nicht das man alle Spiele auf einmal gut bewerten muss. Wenn ein Spiel neue Maßstäbe in seinem Genre setzt und somit vielleicht 90% bekommt, dann darf halt ein anderes Spiel, welches auch ausgezeichnet, aber nicht ganz so gut ist halt nur 78% bekommen. Oder man macht es genau anders rum und setzt den "Award", der sicherlich für viele eine Rolle spielt, auf 90% hoch, so dass nur noch 1-2 Spiele im Monat einen Award bekommen. Oder vielleicht auch mal gar keins. Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann kommen ja nun nicht wirklich jeden Monat neue Knaller raus die man unbedingt haben muss.
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