Hazuki-san schrieb:
Gewinnmaximierung
wie immer geht es nur darum. die leute kriegen den hals nicht voll.
Und das kommt jetzt überraschend, oder wie?

Ich mein, wenn man ganz objektiv an die Sache rangeht, hat der Mann im Grunde Recht. Er richtet sich ja in erster Linie an das Verhältnis Publisher ↔ Aktionäre, also die Leute, die Geld in die Firma investieren in Form von gekauften Aktien.
Den Aktionären geht es nicht um Spielspaß oder Langzeitmotivation, hier geht's einfach ganz nüchtern ums Geld, genau wie bei Aktien einer beliebigen anderen Firma aber auch! Hier steht nunmal die Gewinnmaximierung im Fordergrund. Aber das ist in diesem Falle nicht verwerflicher zu werten als Aktienspekulation in jedem beliebigen anderen Fall. Aktien sind Aktien und wenn ich Aktien einer Firma erwerbe, möchte ich ja auch, dass diese im Wert steigen.
Und wenn ich dann sehe, wie die Firma, deren Aktien ich erworben habe, eine vermeindlich relativ sichere Methode der Gewinnmaximierung wissentlich auslässt — dann kann man als Aktionär durchaus verärgert sein.
Und das ist es ja, was er aussagen möchte. Worte wie „Betrug“ sind natürlich hart gewählt, aber das ist in diesem Falle halt ein sprachliches Mittel, um Aufmerksamkeit auf die Sache zu lenken.
Es geht in seinem Text nicht um uns, die Spieler, sondern schlicht um die Leute, die Anteile an der Firma haben und dass diese durchaus an einer Gewinnmaximierung interessiert sind. Das ist halt ein firmenpolitisches Thema, das nichts mit den Spielinhalten an sich zu tun hat. So ein Aktionär muss nicht zwangsläufig selbst Gamer sein, wenn er Anteile von Activision kauft.
Insofern sollte man nicht entrüstet aufschreien und Activision Geldgier vorwerfen (wieso überhaupt Activision? Pachter hat das Thema angesprochen, nicht Activision. Wer hin und wieder seine Sendung Pach-Attack schaut — die übrigens recht interessant ist — weiss ja, dass er den Videospielsektor zumeist aus einem eher nüchternen und marktwirtschaftlichen Blickwinkel betrachtet). Wenn man nichts in diesen Text reindichtet, was da nicht drinsteht und das eigene Hobby Videospiele mal von außen betrachtet, wird man eigentlich erkennen müssen, dass er in der Sache Recht hat.
Ob man es letztendlich gut findet, dass auch der Videospielbereich inzwischen zu immenser marktwirtschaftlicher Größe herangewachsen ist, die er z.B. in den 80ern und 90ern so noch nicht innehatte, das ist eine andere Sache. Aber das ist auch nicht erst seit heute der Fall

ceno